Raus aus dem Lockdown Niederlande lockern Corona-Regeln: Gaststätten und Co. dürfen wieder öffnen

Den Haag · Trotz hoher Corona-Zahlen verabschieden sich die Niederlande von einigen harten Maßnahmen. In Restaurants und Kulturstätten soll der Betrieb wieder losgehen. Einige Auflagen bleiben jedoch.

Gaststätten und Kulturbetriebe sollen in den Niederlanden wieder öffnen dürfen.

Trotz einer massiven Omikron-Welle lockern die Niederlande die Corona-Maßnahmen. Gaststätten, Theater, Museen und Kinos dürfen nach mehr als fünf Wochen ab Mittwoch wieder öffnen - täglich bis 22 Uhr, teilte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag mit. Damit macht das Land einen deutlichen Schritt zurück zur Normalität. Auch bei Sportwettkämpfen wie etwa Fußballspielen darf wieder eine begrenzte Zahl von Besuchern zugelassen werden.

Noch immer bleiben Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie Maskenpflicht und der Corona-Pass, mit dem Besucher nachweisen müssen, dass sie getestet, geimpft oder genesen sind. Auch die Quarantäneregeln werden gelockert.

„Wir nehmen heute bewusst ein Risiko“, sagte Rutte mit dem Hinweis auf die täglich neuen Höchstwerte bei den Neu-Infektionen. Die Omikron-Variante des Corona-Virus verbreite sich zwar viel schneller, Menschen erkrankten aber nicht so schwer.

Gesundheitsminister Ernst Kuipers warnte: „Omikron ist keine kleine Grippe.“ Die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystem sei nach wie vor groß.

Vor knapp zehn Tagen endete der harte Lockdown vom 18. Dezember, Geschäfte und Schulen wurden wieder geöffnet. Der Druck auf die Regierung, auch noch die letzten harten Einschränkungen aufzuheben, war groß. Auch Bürgermeister wiesen daraufhin, dass in den Nachbarländern Deutschland und Belgien alles offen sei und Verbote auch daher nicht länger durchzusetzen seien.

Die Zahl der Neuinfektionen steigt inzwischen rasant. In den vergangenen sieben Tagen waren mehr als 366 000 neue Infektionen registriert worden, gut 50 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die Inzidenz liegt bei mehr als 2000 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Zum Vergleich: In Deutschland lag der entsprechende Wert am Dienstag bei 894,3.

(dpa)