Frühjahrsbelebung Zahl der Arbeitslosen sinkt in NRW - aber mehr Langzeitarbeitslose

Trotz Corona-Krise und Lockdown ist die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen im März gesunken. Für viele Menschen ist es aber nicht einfach, schnell wieder in den Job zurückzukehren.

Ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit.

Foto: dpa/Oliver Berg

Trotz Corona-Krise und Lockdown ist die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen im März gesunken. Dank der für die Jahreszeit typischen Frühjahrsbelebung sei die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um fast 14 000 oder 1,8 Prozent auf rund 756 500 zurückgegangen, berichtete der Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Torsten Withake, am Mittwoch in Düsseldorf. Die Arbeitslosenquote im bevölkerungsreichsten Bundesland sank von 7,9 auf 7,7 Prozent.

„Trotz der Sorgen, die uns allen die Coronavirus-Pandemie nach wie vor bereitet, hat sich der März am Arbeitsmarkt in NRW positiv entwickelt“, betonte Withake. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März sei sogar deutlich stärker ausgefallen als im langjährigen Durchschnitt. Am meisten profitierten davon Menschen unter 25 Jahren. „Hier erkennen wir nach einem Jahr Auswirkungen der Corona-Krise eine Rückkehr in das übliche saisonale Muster: Viele junge Menschen, die gerade eine duale Berufsausbildung abgeschlossen haben, konnten nach kurzer Arbeitslosigkeit eine Anstellung finden.“

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aber um fast 110 000 Personen über dem Vorkrisenniveau. Für viele Menschen werde es nicht einfach, schnell wieder in den Job zurückzukehren, denn das Angebot an freien Arbeitsstellen liege weiter auf niedrigem Niveau, sagte Withake. Sorgen macht ihm vor allem die wachsende Zahl der Langzeitarbeitslosen. Mittlerweile sind in NRW 43,5 Prozent aller Arbeitslosen länger als ein Jahr ohne Job. Stichtag für die Datenerhebung war der 11. März.

Vor besondere Herausforderungen stellt die Pandemie den Ausbildungsmarkt in NRW. Ein halbes Jahr vor dem Start des Ausbildungsjahres haben die Unternehmen knapp 85 000 Ausbildungsplätze gemeldet, 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber lag Ende März mit 81 500 um 9,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

(dpa)