Tischtennis Borussen im Kreis der Besten
Es ist eine Plattitüde, aber dennoch wahr. Bei dem WTT-Champions-Turnier in Frankfurt gibt es keine leichten Gegner. Bei dem Top-besetzten Tischtennis-Turnier, bei dem unter anderem 25 Spieler aus den Top 30 der Weltrangliste um 30 000 US-Dollar Preisgeld und 1000 für den Sieger streiten, sind die Besten der Besten dabei.
Insgesamt werden bis einschließlich Dienstag 32 Weltklasse-Tischtennisspieler um den Einzug in die zweite Runde kämpfen. In Runde eins mit dabei sind die Borussen Timo Boll, Dang Qiu und Anton Källberg.
Qiu und Kälberg haben sich durch ihre Weltranglistenpositionen 14 und 18 für Frankfurt qualifiziert, während Rekord-Europameister Boll auf eine Wild-Card des DTB angewiesen war. Der 42-Jährige ehemalige Weltranglisten-Erste ist wegen einer langwierigen Schulterverletzung auf Platz 62 des globalen Ranking abgerutscht. „Ich freue mich unfassbar auf das Turnier, vor allem weil es in Frankfurt ist“, verriet Boll vor seiner Auftaktpartie. „Ich bin ja eigentlich dort aufgewachsen, habe, bis ich 25 war, da täglich trainiert. Insofern ist es schon etwas Besonderes für mich. Ich kann sozusagen die Weltelite zu Hause willkommen heißen.“ Allerdings war die Freude für den Linkshänder nur kurz, denn Lee Sang Sun (Korea), in der Weltrangliste auf Rang 28 geführt, fügte dem Borussen direkt in Runde eins eine 1:3 (8:11, 11:7, 8:11, 4:11)-Niederlage zu. So bleiben für Boll nur 4250 Dollar Preisgeld und 15 Weltranglistenpunkte übrig.
„Das Feld ist unglaublich stark besetzt, wie bei einer Weltmeisterschaft“, verdeutlichte Europameister Qiu. Er trifft auf den Slowenen Darko Jorgic und hat damit eine unangenehme Auftaktbegegnung vor der Brust. Qiu gewann im Finale der EM 2022 gegen Jorgic, verlor aber das Finale des Europe Top-16 2023 in Montreux gegen den Weltranglistenelften. In der Bundesliga und Champions League, Jorgic tritt für den 1. FC Saarbrücken TT an, trafen sie in diesem Jahr auch jeweils im Endspiel aufeinander, dort behielt der Düsseldorfer in allen drei Begegnungen die Oberhand. Das zeigt, das Qiu beim Nachfolge-Turnier der German Open durchaus ins Achtelfinale einziehen kann.
Källbergs Auftaktgegner ist Ex-Borusse Omar Assar. Der Ägypter spielte zwei Jahre, von 2018 bis 2020, für den deutschen Rekordmeister. In der Zeit war auch Källberg schon Borusse. Er kennt Assar, derzeit auf Weltranglistenposition 20 geführt, aus vielen gemeinsamen Trainingseinheiten sehr gut. Sollte Källberg gewinnen, wird er vermutlich auf den Weltranglisten-Dritten und zweimaligen Olympiasieger Ma Long treffen. Gegen den Chinesen, der bereits 60 Monate lang an der Spitze der Weltrangliste stand, spielte Källberg in diesem Jahr bereits und verkaufte sich dabei sehr gut, auch wenn er knapp verlor.