3:2-Sieg in Augsburg DEG meldet sich mit einem Sieg zurück

Augsburg · Dank ihrer besten Leistung seit langem siegt die Düsseldorfer EG 3:2 in Augsburg. Torhüter und der zweifache Torschütze überragen.

Fischbuch (l.) und Eder (r.) bejubeln mit Torschütze MacAulay den Treffer zum 2:0 für die Düsseldorfer EG.

Foto: RP/Birgit Haefner

Es ist wahrlich keine Düsseldorfer Erfindung, dass sich Eishockeyteams nach der Schlusssirene bei ihrem Torhüter bedanken. Insofern war keine Überraschung, dass sich die DEG-Spieler am Sonntagnachmittag in Augsburg um Henrik Haukeland versammelten. Aber wer sie dabei beobachtete, sah gleich, dass das keine lästige Pflicht war, sondern Ausdruck tiefer Dankbarkeit, dass der 28-Jährige die nächste Klasseleistung gezeigt hatte. Und zwar eine, die für den ersten Drei-Punkte-Sieg seit Mitte November sorgte. 27 Paraden zeigte Haukeland und führte die DEG damit zu einem 3:2-Erfolg bei den Panthern, der die Laune ordentlich anhob. Verteidiger Nicolas Geitner, der am Sonntag 24 Jahre alt wurde, kündigte für die Rückfahrt gar eine Party im Bus an.

Nach so etwas war den Fans zuletzt selten zu Mute. Fünf Niederlagen aus sechs Spielen, und selbst wenn die DEG punktete, war das nichts fürs Auge. Nun in Augsburg zeigte sie ihre beste Leistung seit Wochen. Nicht umsonst sagte Roger Hansson: „Jeder Sieg ist wichtig, aber der hier war besonders wichtig.“ Wohl auch für ihn persönlich, denn der Druck auf den neuen Trainer war zuletzt immer größer geworden. Und hätte die DEG auch am Sonntag verloren, sie hätte aus den Play-off-Plätzen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) rutschen können – was die nächste Stufe der Krise gewesen wäre.

Dazu kam es aber nicht, weil die DEG von Beginn an wach war. „Wir haben gut angefangen, sehr gut sogar“, sagte Tobias Eder, dessen Team wie schon am Freitag gegen Straubing früh in Führung ging. Keine drei Minuten waren gespielt, da erlief der überraschend wieder im Kader stehende Victor Svensson eine freie Scheibe, Paul Bittner schoss humorlos unter die Latte – sein erster Treffer nach seiner Rückkehr.

Nun heißt ein Tor im Eishockey natürlich gar nichts. Auch am Freitag hatte die vierte Reihe die DEG früh in Führung gebracht, doch danach gab es nicht mehr viel zu lachen, am Ende hieß es 1:4. Nun in Augsburg legte die DEG nach. Bis auf eine Doppelchance der Gastgeber ließ sie im ersten Drittel kaum etwas zu, weil sie sowohl in der neutralen Zone als auch vor dem eigenen Tor kompakt verteidigte.

Stürmer Stephen MacAulay
gelang ein Doppelpack

Und wenn sie selbst die Scheibe hatte, kam sie schnell hinten raus und setzte sich immer wieder vorne fest. Die logische Folge: Nach zwölf Minuten erhöhte Stephen MacAulay in Überzahl auf 2:0. Was nicht nur der erste Treffer des Kanadiers nach 20 Spielen war, gleichzeitig hatte die DEG damit bereits mehr Tore gegen Augsburg erzielt als in den vergangenen vier Spielen zusammen: 0:2, 1:2, 0:3 0:1 hieß es zuletzt gegen den AEV, der ja alles andere als ein Spitzenteam ist, aktuell ist er Vorletzter.

Seit der Länderspielpause punkteten die Augsburger aber regelmäßig – im Gegensatz zur DEG, bei der vor allem die Center durchhängen. „Ich erwarte mehr von mir“, sagte MacAulay in der ersten Pause am TV-Mikrofon – und zeigte dann auch mehr. Keine Minute war im zweiten Drittel gespielt, da stellte MacAulay nach feiner Kombination über Philip Gogulla und Daniel Fischbuch auf 3:0. Danach sah Fischbuch so glücklich aus wie seit Wochen nicht. Was auch damit zu tun gehabt haben dürfte, dass er in Augsburg wieder in ersten Reihe spielte. Am Freitag war er noch in die vierte Formation degradiert worden, machte seine Sache aber ordentlich und durfte bereits in letzten Drittel wieder weiter oben spielen. Nun in Augsburg erneut, doch sonderlich positiv wird er die Reise nach Bayern dennoch nicht in Erinnerung behalten: Ende des zweiten Drittels verletzte er sich und blieb draußen.

Insgesamt gab es für die DEG nach dem Treffer zum 0:3 nicht mehr viel zu feiern. In Überzahl kamen die Augsburger noch im zweiten Drittel zum 1:3 durch Marcel Barinka. Im Schlussabschnitt kannte das Spiel dann fast nur noch eine Richtung, weil die DEG „zu passiv“ (Hansson) war und der AEV alles nach vorne warf. Acht Minuten vor dem Ende traf Barinka erneut. Plötzlich drohte das Spiel zu kippen, die Düsseldorfer kamen kaum noch kontrolliert hinten raus. „Das war nur noch ein Kampf“, sagte Eder hinterher, der das aber gut gelaunt tat. Denn hinten hatte ja Henrik Haukeland gestanden und den Sieg festgehalten.