NRW Das Lebensgefühl einer ganzen Generation

Kempen · (Red) Der gebürtige Berliner Kolumnist, Blogger und Buchautor Michael Nast, der mit seinen Internet-Texten Millionen von Lesern berührt, veröffentlichte im Jahr 2015 einen Text mit dem Namen „Generation Beziehungsunfähig“.

Luise Heyer (r.) als Ghost und Frederick Lau als Tim in einer Szene des Films „Generation Beziehungsunfähig“.

Foto: dpa/-

Nach einer Woche war der Text mit diesem Titel rund eine Million Mal gelesen. Anschließend folgte das Buch, dass dem Autor volle Lesesäle mit über 1000 Zuhörern und eine wochenlange Präsenz an der Spitze und später in den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste bescherte. In dem Werk geht es um die Generation, deren Mitglieder um sich selbst kreisen, mit 30 noch kein Haus und keine Kinder, dafür aber einen Job haben, mit dem sie zumindest versuchen, sich selbst zu verwirklichen.

Mit seiner Beschreibung der jungen Generation, die keine Kompromisse eingehen, aber aufgrund ihrer hohen Ansprüche an ihre Partner nie eine ernsthafte, langfristige Beziehung eingehen, traf Autor Michael Nast den Nerv vieler Menschen. 

Ein eingefleischter Single
gerät auf Abwege

Regisseurin Helena Hufnagel nahm sich des Stoffes als Grundlage an und schuf daraus eine unterhaltsame Komödie mit den Schauspielern Frederick Lau, Luise Heyer und Henriette Confurius in den Hauptrollen, die jetzt neu in die Kinos kommt.

In dem Film geht es um einen eingefleischten Single, der lernen muss, dass er trotz seiner eigenen Lebensauffassung der Liebe nun doch irgendwie nicht ewig ausweichen kann. Tim (Frederick Lau) ist überzeugter Single, der Frauen ausschliesslich nur für Sextreffen trifft. Und wenn er keine Lust mehr auf sie hat, „ghostet“ er sie, indem er schlicht nicht mehr auf ihre Nachrichten reagiert. Das ändert sich mit einem Mal, als er auf eine junge Architektin (Luise Heyer) trifft.

Nach einem eher konfliktreichen Kennenlernen einigen sie sich auf gemeinsamen Sex. Einmal essen sie auch noch das von Tim mitgebrachte Asia Food, wie ein richtiges Paar. Aber als er dann vorschlägt, gemeinsam Netflix zu schauen vorschlägt, will sie doch lieber, dass er wieder geht.

Und sie beweist, dass sie das „Ghosten“ auch hervorragend beherrscht: Wochenlang meldet sie sich nicht mehr bei ihm, was ihn förmlich verrückt macht – weil ihm bewusst geworden ist, dass er durchaus mehr für sie empfindet als nur ein flüchtiges Abenteuer.

Frederick Laus Hadern mit der Situation, sein Liebeskummer und sein Schmachten – das sind die wesentlichen Elemente, die den Unterhaltungswert dieses Films ausmachen und dem Zuschauer ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.

 Der Film läuft ab heute in den Kempener Lichtspielen am Buttermarkt jeweils um 20 Uhr. Freitag und Samstag auch um 22.30  uhr ansehen.