Tanztheater Das Tanztheater sucht eine künstlerische Geschäftsführung

Wuppertal · Mitarbeiter wirken beim Auswahlverfahren für die neue Spitze mit.

Der Vertrag von Bettina Wagner-Bergelt und Roger Christmann läuft Mitte 2021 aus.

Foto: Fries, Stefan (fri)

2021 stehen Führungswechsel in Wuppertaler Kultureinrichtungen an, die jetzt vorbereitet werden müssen. Neben einem/r neuen Generalmusikdirektor/in (GMD) beim Sinfonieorchester wird nach einer neuen Leitung für das Tanztheater Pina Bausch gesucht. Der Vertrag des Führungstandems, Bettina Wagner-Bergelt und Roger Christmann, endet Mitte 2021. Die Stellenausschreibung steht seit Anfang März im Internet.

Gesucht wird eine neue „künstlerische Geschäftsführung“: eine „künstlerische Persönlichkeit mit mehrjähriger erfolgreicher Leitungserfahrung in einer vergleichbaren internationalen Institution des Tanzes... die die besondere Geschichte des Ensembles respektiert und das Erbe Pina Bauschs auf innovative Weise in die Zukunft führt und neue choreographische Akzente setzt“. Die Bewerbungsfrist endet am 15. April. Der neue Chef/die neue Chefin soll einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalten mit der Option, diesen zu verlängern. Dienstbeginn: August 2021.

Das Auswahlverfahren, so Kulturdezernent Matthias Nocke, wurde eng mit dem Tanztheater abgesprochen. Schließlich galt es, Lehren aus der vor Gericht beendeten Amtszeit von Intendantin Adolphe Binder zu ziehen. Bei der Auswahl der neuen Spitze werden die etwa 60 Mitarbeiter des Hauses beteiligt, eine Wahlkommission (zehn Mitarbeiter, je ein Vertreter der Stadt, des Landes NRW und der Pina Bausch Foundation) trifft eine erste Vorauswahl.

Dass man explizit nicht nach zwei Personen sucht, soll das Bewerberfeld erweitern. Nocke: „Es kann ja auch Personen geben, die beides, künstlerische und Geschäfts-Führung in sich vereinen.“ Heißt im Umkehrschluss: Findet sich eine solche nicht, ist eine gleichberechtigte Doppelspitze möglich.

Balance zwischen Repertoire
und neuen Produktionen

Die besteht seit Januar 2019 aus Bettina Wagner-Bergelt und Roger Christmann. Die Intendantin erklärt auf Anfrage, ihr und Christmann sei es darum gegangen, das Tanztheater binnen zweieinhalb Jahren zukunftsfähig zu machen. Primär wolle sie „mit den MitarbeiterInnen und den TänzerInnen über eine tragende Leitungs- und Organisationsstruktur, über den künstlerischen Umgang mit Pina Bauschs Erbe, über eine Balance zwischen Repertoire und neuen Produktionen, über die spezielle Altersstruktur des Ensembles und dessen Grenzen und Chancen“ nachdenken.

Die neue künstlerische Leitung solle „auf unserer Arbeit aufbauen und hoffentlich zusammen mit dem Ensemble künstlerisch davon profitieren“ können. Sie selbst werde nur dann weitermachen, wenn entweder keine geeignete Person gefunden werde oder sich eine kurze Übergangs- und Einarbeitungszeit zu zweit empfehle. Christmann, der in den letzten Jahren als Freischaffender arbeitete, äußerte sich nicht.