NRW Corona-Fälle: DEG will Pause fortsetzen
Nach der Corona-Quarantäne waren die Düsseldorfer Eishockeyprofis am Montag wieder auf dem Eis, allerdings mit einem Rumpfkader. Deshalb wollen sie ihre nächsten Gegner um eine Verlegung der anstehenden Partien bitten.
Zum Abschluss gab es noch ein paar Schlagschüsse. Marco Nowak stand am linken Bullypunkt und jagte die Pucks aufs Tor. Und weil nicht wenige davon im Netz landeten, war dabei ein Lächeln auf dem Gesicht des 31-Jährigen zu erkennen. Eine Gefühlsregung, die dieser Tage eher selten mit der Düsseldorfer EG in Verbindung gebracht wurde. Hatte der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) doch am Donnerstag mehrere Corona-Fälle verkündet. Daraufhin schickte das Gesundheitsamt das Team samt Trainer- und Betreuerstab in eine fünftägige Quarantäne, die Spiele am Wochenende gegen Straubing und in Nürnberg wurden abgesagt. Geht es nach Sportdirektor Niki Mondt, hat sein Team auch nächstes Wochenende keine Termine. Eigentlich soll es Freitag zu den Iserlohn Roosters gehen, am Sonntag käme der EHC Red Bull München in Düsseldorf vorbei. Und laut DEL-Statuten muss ein Team spielen, das mindestens einen Torwart und zehn Feldspieler stellen kann, die keine Infektion haben. Doch weil man damit nicht wirklich konkurrenzfähig ist und die DEG auch noch Verletzte hat, versucht Mondt, die Spiele absagen zu lassen: „Wir wollen nicht spielen. Wir sind mit Iserlohn und München im Austausch um eine Verlegung, und die sehen das ähnlich“, sagt Mondt. Sind das doch genau die beiden anderen Teams, die zuletzt ebenfalls in Quarantäne saßen, weil es bei ihnen Infektionen gab, in München gar 22 an der Zahl. Trotzdem soll der EHC am Dienstag in Bietigheim ran, bekommt da wohl nicht mal drei Reihen zusammen. Bei der DEG würde es nicht anders aussehen. Zwar war die am Montag wieder auf dem Eis im Dome, das aber nur mit einem Rumpfkader, der nach Pass- und Schussübungen Zwei-gegen-Zwei und Drei-gegen-Drei spielte. Mehr war nicht drin mit gerade mal zwölf Feldspielern, und da war schon ein Juniorenspieler bei, damit überhaupt ein paar vernünftige Übungen möglich sind.
15 DEL-Teams beraten sich
über das weitere Vorgehen
Zudem liefen dem Vernehmen nach drei zuvor positive getestete Spieler übers Eis, die aber geimpft sowie symptomfrei sind und am Montagmorgen negativ getestet wurden. Nur deswegen konnten sie die Quarantäne verlassen. Was rein rechtlich möglich ist, spielen darf man in der DEL nach einer Infektion allerdings erst nach zehn Tagen. Wer am Montag trainieren durfte, ist am Wochenende also nicht zwingend spielberechtigt. Zudem empfiehlt die DEL ohnehin, Spieler erst nach 17 Tagen wieder spielen zu lassen, um das Risiko von Langzeitfolgen zu verringern. Auch Marco Nowak würde am Wochenende gern noch mal aussetzen. „Mit dem Kader kannst du nicht spielen“, sagt der Abwehrspieler, „es ergibt keinen Sinn, mit anderthalb Reihen zu spielen, dann hätten wir 40 bis 50 Minuten Eiszeit pro Spieler“. Gerade Abwehrspieler sind derzeit rar bei der DEG, ganze zwei waren am Montag beim Training.
Sportdirektor Mondt schaute dabei nicht zu, er hing im Videocall der Liga, bei dem sich die 15 Teams austauschten, was nun zu tun ist. Abschließend besprochen wurde noch nichts, weil die Meinung auseinandergehen. Ob wieder mehr und verpflichtend mit PCR getestet werden soll. Ab wann ein Spiel stattfinden soll. „Einerseits geht es um Fairness, anderseits um Existenzen“, weiß Mondt. Denn dass sich ein abstiegsbedrohtes Team nicht die Chance entgehen lassen will, gegen ein geschwächtes Team zu punkten, liegt auf der Hand. Ebenso, dass das nichts mit dem viel zitierten Fairplay zu tun hätte. Umso besser für die DEG, dass die kommenden Gegner ihre Lage nachvollziehen können. Und wenn dann wieder mehr Spieler aus der Quarantäne dürfen, sollten die Spiele am nächsten Wochenende die vorerst letzten sein, die ausfallen. Marco Nowak freut sich drauf: „Wie sehen wieder etwas Licht am Ende des Tunnels.“