Zum Tode von Karl-Heinz Klein Bildhauer und Maler stirbt mit 95 Jahren

Düsseldorf · Karl-Heinz Klein wurde vor allem durch seinen stadtgeschichtlichen Brunnen an der Maxkirche bekannt. Der Düsseldorfer Bildhauer und Maler ist jetzt 95-jährig gestorben.

Karl-Heinz Klein an seinem Brunnen an der Maxkirche.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Karl-Heinz Klein hat mit seinen Skulpturen für den öffentlichen Raum an zahlreichen Plätzen in und rings um Düsseldorf Zeichen gesetzt. Doch sein Name stand immer im Schatten seiner Kunst. Vor zwei Wochen ist er, wie erst jetzt bekannt wurde, 95-jährig gestorben.

Ungezählte Besucher der Düsseldorfer Altstadt sind im Lauf der Jahrzehnte schon an seinem hoch aufragenden bronzenen Brunnen neben der Maxkirche vorbeigelaufen. Die Auftragsarbeit zum 50-jährigen Bestehen der Düsseldorfer Jonges erzählt anhand von Zeittafeln und plastischen Szenen die Geschichte der Stadt. Karl-Heinz Klein stand schon früh im Banne der Figürlichkeit und pflegte diese Vorliebe über die Jahrzehnte hinweg. Die Tatsache, dass er als Künstler zu 90 Prozent Aufträge ausführte, trug nicht unbedingt zu seiner Bekanntheit bei. Sein Name ziert nicht einmal den Brunnen an der Maxkirche.

Werner Schmalenbach, der Gründungsdirektor der Kunstsammlung NRW, hat einmal geäußert, dass Kunst im öffentlichen Raum gerade so nicht aussehen dürfe. Ihm, dem Verfechter der Moderne, war das zu brav, zu traditionell, zu wenig wegweisend. Doch nicht jeder sieht das so. Wenn Klein gelegentlich zu seinem Denkmal zurückkehrte und mit Passanten ins Gespräch kam, erfuhr er eigenen Worten zufolge, wie dankbar viele für seinen anschaulichen stadtgeschichtlichen Schnellkurs waren.

Mit über 80 fing er noch einmal etwas Neues an: Der Bildhauer wurde zum Maler. In Anlehnung an Beckmann und Picasso ließ er farbenreich Figuren auferstehen, die dem Betrachter aus der großen jüngeren Kunstgeschichte geläufig sind.

Der gebürtige Elberfelder hatte 1943 sein Studium an der Düsseldorfer Akademie begonnen, wurde dann Soldat, geriet in russische Kriegsgefangenschaft und begann 1947 ein zweites Mal zu studieren. 1953 bezog er ein eigenes Atelier, arbeitete zunächst noch bei anderen Bildhauern mit und machte sich dann vollends selbstständig. In der Golzheimer Siedlung hatte ihm die Stadt Düsseldorf günstigen Wohn- und Atelierraum zur Verfügung gestellt.

Zwischen Neuss und Ratingen, Essen und Bonn, Bingen und Olpe hat Karl-Heinz Klein dauerhafte Zeichen gesetzt - ein Meister des städtischen Blickfangs.