Wupperbrücke Neubau der Wupperbrücke beginnt wohl in zwei Wochen
Solingen/Leichlingen. · Gewartet wird noch auf das Ergebnis des Kampfmittelräumdienstes.
Die Bauarbeiten an der Wupper zwischen der Haasenmühle und Leichlingen „liegen gut in der Zeit“, sagt Sabine Rische. Die städtische Pressesprecherin ist zuversichtlich, dass schon bald die Arbeiten für die neue Brücke starten können. „Mitte November bis 20. November“, so Rische, „kann der Neubau beginnen“.
Von der maroden Wupperbrücke zwischen Solingen und Leichlingen ist schon seit einigen Wochen nichts mehr zu sehen. Auch die Widerlager, auf denen der Überbau der Brücke befestigt war, sind auf beiden Seiten verschwunden. Die aufwendig eingebaute Arbeitsbühne unterhalb der alten Brücke ist darüber hinaus wieder abgebaut worden. Da sich die Brücke im sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) befindet, war Sorgfalt beim Abriss angesagt. die Arbeitsbühne verhinderte, dass keine Baumaterialien in die Wupper fielen.
Gleichwohl sind im Erdreich an beiden Seiten des Wupperufers noch die Fundamente der alten Brücke sichtbar. Bevor sie aus dem Erdreich herausgeholt und auch die neuen Fundamente gelegt werden können, müssen zunächst bis zu sieben Meter tief Spundwände in den Boden eingezogen werden. Die sorgen insbesondere dafür, dass kein Grundwasser die Bauarbeiten beeinträchtigt. Außerdem muss noch eine sogenannte Sauberkeitsschicht beziehungsweise Unterbeton eingezogen werden, bevor die Neubauarbeiten losgehen können. Das Baugerät für den Einbau und das Material für die Spundwände sind bereits vor Ort, in unmittelbarer Nähe zur Haasenmühle. Gewartet wird aber auch noch auf grünes Licht von der Bezirksregierung Düsseldorf. Denn der Kampfmittelräumdienst hat den Boden an der Wupper sondiert, um Granaten und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg aufzuspüren. Gewartet wird jetzt auf die Auswertung und die Freigabe des Geländes. „Ein übliches Verfahren“, sagt Sabine Rische mit Blick auf die anstehenden Erdarbeiten.
Der verwendete Spannbeton war von minderwertiger Qualität
Im Juni 2017 hatte die alte Brücke, die 1958 als Spannbetonkonstruktion errichtet worden war, wegen großer Baumängel für den Verkehr gesperrt werden müssen. Der verarbeitete Spannstahl gehörte zu einer Charge, von der man heute weiß, dass sie von minderwertiger Qualität und anfällig für die sogenannte Spannungsrisskonstruktion ist.
Für die Stadt Solingen und den Rheinisch-Bergischen Kreis als Eigentümer des Bauwerks war klar, dass schnell wieder eine neue Brücke über die Wupper gebaut werden soll. Damit der Verkehr auf der Kreisstraße 1 weiter rollen kann, wurde Ende vorigen Jahres eine Behelfsbrücke freigegeben.
Liegen die Fundamente der neuen Brücke und sind die Widerlager errichtet, geht es an den Überbau der Wupperbrücke zwischen Haasenmühle und Nesselrath. Läuft alles weiter nach Plan, ist die neue Brücke Ende 2020 fertig. Damit wäre dann auch die Voraussetzung dafür geschaffen, die Behelfsbrücke in unmittelbarer Nähe wieder abzubauen.
Bei der Behelfsbrücke sowie beim Neubau ist Arbeitsteilung zwischen Solingen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis angesagt: Während sich die Nachbarn um Fördermittel bei der Bezirks- und Landesregierung kümmern, obliegt Solingen die Bauplanung und die technische Ausführung.