Ein Star-Wars-Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle Eine Reise in eine weit entfernte Galaxie

Düsseldorf · Die Camerata Louis Spohr spielte in der Tonhalle Stücke des „Star Wars“-Soundtracks.

Unter anderem waren Auszüge aus der Filmmusik zu „Star Wars – Die dunkle Bedrohung“ zu hören.  

Foto: dpa/20th Century Fox

(lawa) Komplett außerirdisch war das Programm des diesjährigen Tonhallen-Konzerts der Düsseldorfer Camerata Louis Spohr. Erklang zunächst die von John Williams komponierte Filmmusik zum „Star Wars“-Mehrteiler, unternahm das Orchester sodann Expeditionen zu den „Planeten“ des englischen Spätromantikers Gustav Holst.

Dirigent Bernd Peter Fugelsang, der den Abend „Zu den Sternen“ nannte und ihm John Williams zu dessen 90. Geburtstag widmete, gönnte sich einen imposanten Erstauftritt: Das Orchester wiederholte in Schleife den markanten Anfang des Imperial March aus der „Star Wars“-Musik, während der Dirigent Podium und Pult betrat, um dann den martialischen Marsch mit seinem Taktstock vollends in Gang zu setzen.

Ganz um die Weltraumkrieger kreiste der erste Konzertteil, der so etwas wie eine Klang-Collage aus frühen und späten Episoden des Leinwand-Dauerbrenners darstellte. Der weltberühmte „Main Title“ durfte natürlich nicht fehlen, ebenso wenig die sanfte und etwas entrückt wirkende Musik der Prinzessin Leia. Das Orchester traute sich auch sehr Virtuoses zu, wie das vor allem für die Blechbläser schwierige „Scherzo for X-Wings“.

Seit mehr als zehn Jahren besteht nun die Camerata Louis Spohr, konzertiert vor allem in Düsseldorf und Umgebung. Seit Anbeginn steht das Orchester unter der Leitung Bernd Fugelsangs, der sich auch nun wieder mit merklicher Leidenschaft seiner Aufgabe widmete. Von Enthusiasmus für die Sache zeugte auch dieser Abend: Der Dirigent moderierte das Konzert vom Pult aus und machte dabei kein Geheimnis aus seiner Bewunderung für den Komponisten John Williams: „Unerreicht“, sagte er mehrmals über Passagen aus dem „Star Wars“-Soundtrack.

Die vieljährige Zusammenarbeit war auch dem Klangergebnis anzuhören. Der Leiter des Orchesters weiß, wo die Stärken und Grenzen des Ensembles sind: Die Stücke durften schon technisch anspruchsvoll sein, doch beim Tempo ließ er Behutsamkeit walten und drückte nicht stärker auf die Tube als für die musikalischen Effekte notwendig.

Der Soundtrack steckt voller Soli, vor allem für die Bläser, insbesondere das Horn. Alles gelang respektabel. Zudem wirkte die große Spielfreude der Camerata-Mitglieder ansteckend aufs Publikum.

Es wurde eine musikalische Mission zu den Sternen beziehungsweise zu den Planeten. Wer die großen Aufnahmen von Holsts „The Planets“ op. 32 im Ohr hat, mag gemerkt haben, dass die Aufführung spieltechnisch nicht allerhöchste Ansprüche erfüllte.

Doch fiel die Sorgfalt bei der Einstudierung auf – vor allem durch die Herausarbeitung vieler Klangdetails bis hin zur Koordination mit dem Damenchor (Mitglieder des Städtischen Musikvereins und Jungen Kammerchores Düsseldorf), der ganz zum Schluss im Satz „Neptun, der Mystiker“ seinen zwar nur fünfminütigen, aber herrlich sphärischen Auftritt hatte.