DEG spielt in Mannheim Diskussion um die Torschüsse bei der DEG
Am Mittwochabend spielt die Düsseldorfer EG in Mannheim – bei dem Team, das zuletzt immer schnell in Führung ging.
Sachdienlicher Hinweis für alle, die sich am Mittwoch(19.30 Uhr/Magentasport) das Spiel der Düsseldorfer EG bei den Adler Mannheim anschauen: Pünktlich sein, sonst verpasst man womöglich das erste Tor. Die Adler sind nämlich die Frühaufsteher der Liga. In den vergangenen acht Spielen gingen sie jedes Mal in der Anfangsphase in Führung, gleich dreimal sogar in der ersten Minute. Sieben dieser acht Spiele gewannen sie, folglich stehen sie auf Rang drei in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Niki Mondt kann das kaum überraschen: „Auch wenn die jetzt nicht so früh getroffen hätten, muss man immer aufpassen, dass man in Mannheim nicht unter die Räder kommt“, sagt der DEG-Manager. Denn: „Die haben in den letzten Jahren vielleicht nicht so gespielt, wie man es erwartet hatte, aber das ist immer noch eine Topmannschaft.“
Mannheimer gewannen zuletzt 2019 die Meisterschaft
Widersprechen will da niemand, auch nicht die Mannheimer selbst. Zwar wurden sie zuletzt 2019 Meister, die vergangene Saison war mit viel Theater, dem Trainerwechsel und nur Platz fünf nach der Hauptrunde gar regelrecht wild. Aber ihr Kader kennt weiterhin deutsche Nationalspieler wie Matthias Plachta und einige der besten Importspieler der DEL wie Nigel Daws. Selbstredend geht es für die Adler wieder nur um den Titel.
Das ist dann die nächste schwere Aufgabe für die DEG. Nach einem vom Papier her eher dankbaren Auftaktprogramm gab es zuletzt ja ausschließlich solche: Erst beim Meister in Berlin, dann ging es gegen die Teams auf den Plätzen vier (Frankfurt), fünf (Ingolstadt), zwei (Bremerhaven) und eins (München). Zum Abschluss der Spitzenteam-Tage wartet nun der Tabellendritte aus Mannheim. Da muss schon viel richtig laufen, soll es da nicht die fünfte Niederlage aus den sechs Spielen geben und in der Tabelle weiter nach unten gehen. Vor allem Henrik Haukeland muss wieder ähnlich stark spielen wie am Sonntag beim 1:2 nach Verlängerung gegen München. Zwar sah der DEG-Torwart beim 1:1 nicht gut aus, was ihn selbst am meisten ärgerte („shitty goal“), aber bei 34 Schüssen nur zwei Tore zu kassieren, kann sich sehen lassen.
Schüsse sind bei DEG gerade ohnehin ein Thema. Zumindest die eigenen. Bislang schossen die Düsseldorfer nur 24,1 Mal pro Spiel aufs Tor, in der Vorsaison waren es noch 31,1. Besonders düster war es vergangenen Freitag beim 2:4 in Bremerhaven, da zählten die Statistiker nur zwölf DEG-Versuche. Gegen München waren es wieder nicht mal 20, was hinterher auch Alexander Blank kritisch anmerkte. „Mehr schießen“, forderte der Stürmer. Er hatte es vorgemacht, bei seinem ersten Saisontreffer zum 1:0 hatte er einfach mal draufgehalten – und Glück, dass Münchens Torwart Mathias Niederberger den Puck durchrutschen ließ.
So etwas klappt aber natürlich nicht immer. Also sagt Manager Mondt: „Klar ist es das Ziel, mehr zu schießen, aber nicht um des Schießens willen.“ Es gäbe immer wieder Situationen, da sei der Pass sinnvoll, weil ein anderer besser steht – auch wenn der Pass dann nicht ankommt. „Und selbst wenn wir im ersten Drittel gegen München nur drei offizielle Schüsse hatten, wir waren nicht die schlechtere Mannschaft. Ich habe nicht den Eindruck, dass wir zu selten schießen“, sagt Mondt.
Dennoch beschlich einen zuletzt das Gefühl, dass die Düsseldorfer vor dem Tor etwas selbstloser sein dürften, da gab es oft den berühmten Pass zu viel. Überraschend selten zieht bislang Philip Gogulla ab, zumal er auch Überzahl spielt. Nach zehn Spielen stehen nur sechs Torschüsse zu Buche – und kein Tor. Auch seine Zahl aller Schüsse – also auch derer, die vorbei gehen oder geblockt werden – sieht mit 13 nicht berauschend aus. Zum Vergleich: Daniel Fischbuch zog 46 Mal ab, 29 davon gingen aufs Tor, vier ins Tor.
Mondt bleibt dennoch entspannt. Auch insgesamt. Nach ein paar Niederlagen „hilft es ja nichts, Trübsal zu blasen“. Zumal der Spielplan nun besonders hektisch wird: Bis zur Länderspielpause stehen neun Spiele in 19 Tagen an. „Das ist das Schöne“, sagt Mondt, „man muss nicht lange nachdenken, sondern kann es direkt besser machen.“ In Mannheim am besten schon in der ersten
Minute.