Basketball Elephants: Große Show, kein Ertrag

Grevenbroich · Gegen die Hertener Löwen mussten sich die die Grevenbroicher nach Verlängerung geschlagen geben.

Jamal Smith markierte 42 Zähler für die Elephants.

Foto: Michael Ritters

. Ja, so ist das nun mal (leider) im Basketball: Am Ende verlässt das Feld immer ein Team als Verlierer. Und das fand nach dem 89:91 (79:79/44:39) in Herten wohl nicht nur Hartmut Oehmen, Manager der geschlagenen, aber nicht gebrochenen NEW’ Elephants, ausgesprochen schade, „weil uns am Ende der Lohn für eine schöne Teamleistung verwehrt blieb.“

Dass in der Rosa-Parks-Halle in den Löwen ein Aufstiegskandidat der so verrückten Basketball-Regionalliga West auf die nach schwachem Start in den Tabellenkeller gerutschten Grevenbroicher traf, davon war während der dramatischen 45 Spielminuten rein gar nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil sogar, denn den ersten Wirkungstreffer landeten die Gäste: Obwohl nach dem Saisonaus für Jahad Thomas (Kreuzbandriss) ohne etatmäßigen US-Profi angetreten, setzten sie auf Hertens vier Auftaktpunkte von Dijon Smith und Robin Pflüger bis zur fünften Minute einen 18:0-Lauf zur 18:4-Führung. Natürlich schlugen die heimstarken Löwen zurück, gingen kurz vor Ende des dritten Viertels durch einen Distanzwurf von Regisseur Mathias Perl (24 Punkte), der seinen ursprünglich nur als Backup eingeplanten Widerpart David Markert (6 Punkte, 2/10 Würfe aus dem Feld, 1/4 Freiwürfe) an Wirkung deutlich übertraf, mit 62:60 in Führung. Auch Kapitän Bastian Becker (0 Punkte, 0/7 Würfe aus dem Feld in 34:30 Spielminuten) erwischte einen „komplett gebrauchten Tag“ (Oehmen). Dass die Elephants den Kontakt zum Gegner trotzdem nie abreißen ließen, lag in erster Linie an Jamal Smith: Der US-Boy mit „Oranje-Pass“ hielt die Schlossstädter mit spektakulären Würfen im Spiel.

Mathias Perl war die entscheidende Figur auf dem Feld

Für den 26-Jährigen standen nach 43:11 Minuten mit starker Wurfquote von 57,1 Prozent (12/21) fantastische 42 Punkte (5/11 Dreier, 13/15 Freiwürfe) auf dem Tableau. In der regulären Spielzeit war er mit 39 Zählern fast für die Hälfte (49,4 Prozent) der Grevenbroicher Punkteausbeute zuständig. Selbstverständlich schickte sein Korb zum 79:79 18 Sekunden vor Schluss die Partie in die Verlängerung.

In der mussten die Löwen zwar auf ihren Topscorer Dijon Smith und „Verteidigungsminister“ Lennart Weichsel (jeweils fünf Fouls) verzichten, hatten mit Mathias Perl aber die entscheidende Figur in ihren Reihen. Der 30-Jährige führte die Hausherren nach dem Dreier von Jamal Smith zum 82:79 trotz blutender Wunde am Knie zum Heimsieg: Er traf zum 88:84 und erhöhte nach einem Ballgewinn auch auf 90:84 (44.). Den Elephants blieb indes noch ein letzter Pfeil im Köcher: Der verzweifelte Versuch des Ex-Löwen Ryon Howard aus schier unmöglicher Distanz fand aber nicht sein Ziel.

Oehmen wollte die nicht ganz unerwartete Niederlage jedoch nicht als kompletten Fehlschlag verbuchen. Mit Blick auf die „erneut unglaubliche Gala“ von Jamal Smith stellte er nicht ohne eine große Portion Genugtuung fast schon grimmig fest: „Mit seiner Verpflichtung habe ich ja wohl nicht so ganz falsch gelegen ...“ Auch auf den weiterhin in der Kritik stehenden Coach Jason Price lässt der Manager nichts kommen: „Seine gute Arbeit ist deutlich zu erkennen, auch wenn diesmal nichts Zählbares dabei heraussprang.“