Basketball Elephants als Außenseiter in Herten
Grevenbroich. · Jahad Thomas fällt mit Kreuzbandriss aus. Einen Ersatz hat der Basketball-Regionalligist nicht.
Zunächst war es eine böse Ahnung, jetzt ist es amtlich. Für Jahad Thomas ist die Saison (nicht nur) bei den Regionalliga-Basketballern der NEW Elephants beendet. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Nächste Woche fliegt der 24-Jährige zurück in die USA, wo er zum vierten Mal am Knie operiert wird.
Schon als College-Student an der UMass Lowell in Massachusetts und in seiner ersten Profi-Saison beim BC Zaporizhya in der ukrainischen „Super League“ hatte das Kraftpaket schwere Knieverletzungen erlitten. „Genau das war ja der Grund, warum wir ihn zum Regionalliga-Preis bekommen haben“, sagt Elephants-Manager Hartmut Oehmen: „Wir sollten testen, ob das Knie hält. Er hat den Test nicht bestanden, genau das Stück, das ihm im vergangenen Jahr nach seinem Engagement in der Ukraine angenäht wurde, hat sich wieder gelöst.“ Damit begibt sich Oehmen zähneknirschend zum dritten Mal in dieser Spielzeit auf die Suche nach einem neuen US-Import.
Am Samstag (Anpfiff 19.30 Uhr) bei den Hertener Löwen in der Sporthalle der Rosa-Parks-Gesamtschule an der Fritz-Erler-Straße können die Elephants noch keinen Ersatzmann präsentieren, doch Oehmen ist guter Dinge, dass es bis zum nächsten Heimspiel am 2. November gegen Citybasket Recklinghausen klappt. „Ich stehe da in sehr guten Gesprächen“, versichert er und stellt klar: „Mit der Verpflichtung von Jamal Smith hat sich das Anforderungsprofil geändert. Wir suchen keinen Ami, der viel wirft, sonst bräuchten wir einen zweiten Ball. Wir benötigen einen Point Guard, der seine Mitspieler einsetzen kann.“
In Herten sieht Oehmen die Elephants damit als krasse Außenseiter. Dass die Löwen nach ihren beiden Niederlagen in Rhöndorf (77:90) und daheim gegen Dorsten (65:66) gehörig unter Druck stehen, macht für ihn „die Sache nicht unbedingt leichter. Da hatten wir schon in guten Phasen Probleme.“ Für zwei Neu-Grevenbroicher ist das Gastspiel eine hochemotionale Angelegenheit: Ryon Howard und David Feldmann trugen bis zur vergangenen Saison das Trikot der Löwen. In der neuen Heimat ergeht es den beiden bislang höchst unterschiedlich: Während Howard, der beim Sieg über Haspe mit dem Fuß umgeschlagen war und deshalb im Training geschont wurde, den Vorschusslorbeeren als bester Punktesammler (16,9) und Rebounder (8,5) vollauf gerecht wird, steht Feldmann vollkommen neben sich. Der eigentlich als Starter an die Erft geholte Schütze legt pro Partie im Schnitt lediglich 3,8 Punkte auf und sitzt darum viel zu häufig nur auf der Bank. Oehmen glaubt fest daran, „dass bei ihm irgendwann der Knoten platzt. Im Training zeigt er wöchentlich, dass er es kann. Zudem ist er ein positiver Typ, arbeitet gut.“ Und grinsend fügt er an: „Ich hab’ nix gegen eine Leistungsexplosion in Herten.“