Fußball Die gelungene Rückkehr des Torjägers

Nico Stracke ist vom Rather SV eine Liga tiefer zurück zu seinem Heimatverein Eller 04 gewechselt.

Nico Stracke (l.) im Duell mit Fred Adomako von Wersten 04.

Foto: RP/Benefoto

Schöner hätte sich Nico Stracke sein Comeback beim TSV Eller 04 nicht ausmalen können. Gleich am ersten Spieltag lieferte der Stürmer des Fußball-Bezirksligisten die Gründe, warum sich Ellers Trainer Kerim Kara im Sommer so sehr um eine Rückkehr  des Angreifers bemüht hatte. „Nico braucht wenige Chancen, um ein Tor zu machen. Damit ist er für uns eine Waffe“, erklärt Kara. Diese Waffe stach sofort zu. Mit zwei Treffern war Stracke maßgeblich am 3:2-Derbysieg über einen starken VfL Benrath beteiligt.

Es ist zwei Jahre her, dass Nico Stracke seinen Stammverein verlassen hatte. Zur Saison 2020/2021 wagte der damals 22-Jährige den Sprung zum Landesligisten Rather SV. Stracke galt damals als Stürmertalent, dass seine Treffsicherheit in der Bezirksliga  beständig unter Beweis gestellt hatte. Nach einem mäßigen ersten Jahr lief es für den Angreifer in Rath auch zuletzt besser. Acht Treffer bei 21 Einsätzen waren eine zufrieden stellende Bilanz, die Stracke in der letzten Saison vorweisen konnte. Und dennoch stand für den 24-Jährigen in diesem Jahr früh fest, dass er zurück zum TSV Eller 04 will.

„Der Trainer hat sich sehr um mich bemüht. Sein Konzept passt, denke ich, sehr gut zu meiner Spielweise“, sagt Stracke. Im von Kerim Kara bevorzugten System mit drei Angreifern nimmt Stracke in vorderster Front die zentrale Position als Zielspieler ein. Der Torjäger wird gebraucht und gesucht – ein Gefühl, dass für ihn wichtiger ist als die Liga, in der er spielt. „Die Freude am Spiel ist endlich wieder da“, betont Stracke, der sich in Rath zwar nicht unwohl fühlte, aber augenscheinlich dennoch etwas vermisste. „Gerade die letzte Saison war etwas zäh“, sagt Stracke, der mit dem RSV über weite Strecken zwischen Gut und Böse im grauen Tabellenmittelfeld herumdümpelte.

Mit seinem Herzensverein verfolgt Nico Stracke nun ehrgeizigere Ziele. „Es ist eigentlich immer der Anspruch von Eller 04, in der Spitzengruppe mitzumischen. Das hat zuletzt ja auch immer funktioniert. Daher wollen wir auch in diesem Jahr wieder angreifen und sehen, zu was es in dieser starken Gruppe  dann für uns reichen wird“, erklärt der Torjäger.

Um seinen Worten auch Taten folgen zu lassen, hat auch Nico Stracke seit seiner Rückkehr wieder das Trainingspensum erhöht. „Inzwischen habe ich wieder 80 Prozent meiner Fitness“, sagt der Elleraner. Für die Konkurrenz muss sich das in jedem Fall anhören wie eine Drohung. Was passiert, wenn Nico Stracke erst einmal wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist?

Auf persönliche Ziele will sich der Stürmer jedenfalls nicht festnageln lassen. „Ich sehe mich schon als Teamplayer. Mir ist wichtig, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Die Anzahl der eigenen Tore habe ich weniger im Blick“, sagt Stracke. Daher könnte er, der schon zu Jugendzeiten das Eller-Trikot trug, auch damit leben, am Samstagnachmittag im Derby gegen Schwarz-Weiß 06 leer auszugehen, wenn am Ende die Punkte dennoch an der Vennhauser Allee bleiben. Dass Schwarz-Weiß nach dem Abstieg aus der Landesliga auch eine Etage tiefer sofort auf dem Boden der Tatsachen landete und im Auftaktspiel gegen die DJK Neuss-Gnadenthal mit 1:7 unter die Räder kam, blendet Nico Stracke vor dem heutigen Aufeinandertreffen aus. „Davon dürfen wir uns nicht blenden lassen. Schwarz-Weiß wird uns alles abverlangen, so wie es in der Vorwoche auch der VfL Benrath getan hat. Wir sind gut damit beraten, die Partie so anzugehen, als sei es der erste Spieltag.“