Dix-Gemälde von „Mutter Ey“ bleibt in Kunstsammlung NRW

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die füllige Kunsthändlerin trägt ein Diadem im Haar, ein lila Kleid und blickt starr durch eine dicke Brille. So hat Otto Dix „Mutter Ey“ gemalt, die als Kunsthändlerin im frühen 20. Jahrhundert die Kulturszene im Rheinland mitgeprägt hat.

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Nun bleibt das bekannte Porträt dauerhaft in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Mit finanzieller Unterstützung mehrerer Geldgeber hat das vom Land NRW getragene Düsseldorfer Museum das Gemälde angekauft. Das Bild war zuvor lediglich als Leihgabe in dem Museum zu sehen. Am Dienstag wurde der Erwerb eines der bedeutendsten Porträts des Malers in der Kunstsammlung vorgestellt.

Johanna Ey sei „eine Institution der rheinischen Kunstszene“, und Dix habe ihr ein imponierendes Denkmal gesetzt, sagte Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Dix malte sein „Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey“ 1924 ironisch in der Tradition barocker Herrscherporträts. Ihre derbe Hand hat sie auf einer kleinen Säule abgelegt. Das Porträt war seit 1999 als Leihgabe im Museum und wurde mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und des Landes NRW gekauft.

Mit dem endgültigen Verbleib in Düsseldorf kommt „Mutter Ey“ quasi nach Hause. Ihre Galerie befand sich einst auf dem Areal der Kunstsammlung. Die aus einfachen Verhältnissen stammende, geschiedene Frau hatte Anfang des 20. Jahrhunderts in der Nähe der Kunstakademie eine Backwarenhandlung. Sie nahm von Studenten Bilder in Zahlung und wurde als Seiteneinsteigerin zur Kunsthändlerin. Ey verkaufte auch Bilder von Dix, ihre Galerie wurde das Zentrum der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“.