Nach Massenabschleppungen im letzten Jahr Konzept gegen Chaos am „Strabi“ 

Dormagen · Massenabschleppungen ade? Zentrumspartei, FDP/UWG und CDU lassen konkrete Maßnahmen prüfen.

 2020 wurden am Straberger See viele Autos abgeschleppt.

2020 wurden am Straberger See viele Autos abgeschleppt.

Foto: Ingo Steinigeweg

(kiba) In den Sommermonaten erlebt der Straberg-Nievenheimer See (Strabi) während der Badesaison immer wieder einen immensen Zulauf. Im vergangenen Jahr kam es an besonders heißen Tagen bereits mehrfach zu Parkchaos und Massenabschleppungen, ein Umstand, den die Zentrumspartei Dormagen, FDP/UWG und die CDU in diesem Jahr verhindern wollen. Daher sollen nun Möglichkeiten zur Verbesserung der aktuellen Situation überprüft werden.

Michael Kirbach, stellvertretender Fraktionsvorsitzender des Zentrums, erklärt die Schritte der Prüfung. Konkret sollen erstens Potenziale zur Verbesserung der aktuellen Park- und Parkplatzsituation direkt am „Strabi“ untersucht werden: „Dazu gehört die Ertüchtigung des vorhandenen Parkplatzes und das Anbringen von Markierungen, so dass der Platz optimal ausgenutzt werden kann.“ Zweitens soll geprüft werden, ob sich zusätzliche, ordnungsgemäß befestigte Stellflächen östlich der Zufahrtsstraße errichten lassen: „Das könnte eine Erweiterung des vorhandenen Parkplatzes in östlicher Richtung auf dem Gelände der Kreiswerke sein.“ Drittens sollen die Möglichkeiten zur Anmietung oder dem Kauf von Flächen westlich der Zufahrtsstraße geprüft werden, um dort zusätzliche Parkplätze bereitstellen zu können: „Wir haben dafür mit einem Landwirten gesprochen, der bereit wäre, für die Sommermonate einen Acker als Parkplatz zu verpachten. Für die Fruchtfolge sei das unkritisch. Weiteres wird derzeit überprüft.“

Michael Kirbach sieht das Problem nicht bei den Bürgern, sondern in der Politik: „Im letzten Jahr wurden am extremsten Tag 300 Autos abgeschleppt, doch der Bürger hat ja keine andere Alternative. Es gibt einfach keine Parkplätze, daher parken die Besucher dann auch auf der Straße. Das muss geändert werden.“ Thomas Freitag, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, stellt auch den ÖPNV in den Fokus: „Der Straberger Badesee erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit bei Badegästen sowohl aus Dormagen als auch aus dem Kreisgebiet.“ Er führt aus: „Natürlich würden wir eine vermehrte Anreise per Bus begrüßen, nur sind größere Fahrgastmengen im Bus in Dormagen derzeit nicht möglich, bis man diese nicht Corona-sicher umgebaut hat.“ Für Kirbach steht fest, dass es in diesem Sommer noch voller werden wird: „Es ist doch völlig verständlich, die Menschen werden vielleicht nicht in den Urlaub fahren können, irgendeine Freizeitaktivität muss man ihnen doch bieten können.“

Torsten Günzeln von der FDP Dormagen stimmt dem zu. Auch die Freien Demokraten setzen sich seit vielen Jahren für die Parksituation am Strabi ein und beziehen sich auf ein Freizeitkonzept, für welches sich die FDP einsetzt. „Nicht nur der Ausbau der vorhandenen Parkplatzkapazitäten ist Bestandteil der Überlegungen des Konzeptes, sondern auch die Schaffung von neuem Parkraum nördlich oder westlich des Strabis ist eine Möglichkeit.“ Darüber hinaus seien auch weiter entfernte Parkplätze eine Möglichkeit: „Wenn zu Stoßzeiten spannende Shuttlemöglichkeiten angeboten werden. Anständige Anbindung durch Fahrradwege mit ausreichend sicherer Abstellmöglichkeiten verstehen sich von selber.“