Überraschende Wende im Fall um die rechtsextremen Drohschreiben gegen Duisburger Schulen: Laut Innenminister Herbert Reul (CDU) hat der Autor sich noch einmal gemeldet und betont, er habe nur Aufmerksamkeit für das Schulsystem haben wollen.
Wie Reul im Innenausschuss des Landtags am Donnerstag berichtete, ging die dritte E-Mail am Montag ein, als 20 Schulen in Duisburg zur Sicherheit geschlossen waren. Reul sagte: „Es war aber keine Drohmail. Vielmehr hat der Verfasser vorgegeben, die ersten beiden Mails habe er oder sie nur verfasst, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und in dieser Mail ging es dann auch überhaupt nicht mehr um eine Bedrohung. Im Gegenteil, der Text war so was wie ein Manifest für bessere Schulbildung in unserem Land.“
Reul: Schließungen waren „sauschwere Entscheidung“
Der Minister betonte, die Schulschließungen („eine sauschwere Entscheidung“) seien dennoch richtig gewesen: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Und dass das am Ende nur heiße Luft war, ist gut so.“ Man habe „alle Hebel in Bewegung gesetzt“, um den oder die Absender der Drohschreiben zu ermitteln. Das sei aber nicht so einfach.
Laut Reul war die erste E-Mail mit rechtsradikalen Drohungen gegen Schülerinnen und Schüler einer Gesamtschule in Duisburg am Freitag eingegangen: „Konkret wurde dann eine Tat angekündigt für Montag, den 7. April.“ Am Samstag sei eine zweite Mail hinterhergekommen mit einem „Drohszenario für weitere 13 Schulen in Duisburg“, so Reul. Durch die dritte Mail am Montag habe man dann Gewissheit gehabt, „dass nichts passieren wird.“
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