Die Düsseldorfer haben sich an die Info-Tafeln der Rheinbahn sehr gewöhnt und wissen sie zu schätzen. Denn normalerweise sind diese zuverlässige Lieferanten von Ankunftszeiten der nächsten Bahnen und Busse. Umso mehr sind die Kunden irritiert, wenn die Tafeln ausfallen und obendrein der ÖPNV auch nicht mehr so abgewickelt wird wie üblich. Davon war nun mehrfach zu berichten und es fragt sich, ob das Betriebsleitsystem für die Fehler insgesamt verantwortlich ist. Um es vorweg zu sagen: Die Rheinbahn spricht von unterschiedlichen Gründen für die Ausfälle. Das ist passiert und das waren die Gründe:
Der bislang massivste Ausfall dauerte im November 32 Stunden. Nicht nur die „Dyfas“ („dynamische Fahrgastinformationsanzeiger“) funktionierten nicht, sondern die Kommunikation der Leitstelle mit den Fahrzeugen und deren Ortung war gestört. Betroffen war das komplexe Betriebsleitsystem ITCS (Intermodal Transport Control System).
Erst nach Tagen fand man heraus, was die Ursache für den Kollaps war. Neue Komponenten eines Steuerungssystems waren nicht richtig implementiert worden, sodass die Datenkommunikation zwischen den Fahrzeugen und der Leitstelle sowie den Anzeigen nicht richtig funktionierte.
Im März fielen erneut die Dyfas aus. Der Grund war relativ banal:„Wir spielen wöchentlich Änderungen und Verbesserungen ins zentrale Dyfa-System und dazu muss das Dyfa-Zentralsystem neu gestartet werden“, so eine Rheinbahn-Sprecherin. Durch diesen erforderlichen Neustart seien dann keine Anzeigen möglich. Die Rheinbahn sprach von einem Ausfall von nur rund fünf Minuten.
Massiver wiederum waren die Unterbrechungen am Dienstag dieser Woche. Das allverantwortliche ITCS-System musste von kurz nach 16 Uhr bis gegen 20.30 Uhr herunterfahren werden. Die Auswirkungen waren ähnlich deutlich wie im November. An den elektronischen Anzeigen an den Haltestellen und in der Rheinbahn-App wurden nur die Soll-Zeiten angezeigt, also die laut Fahrplan vorgesehenen Zeiten.
Die Leitstelle entschloss sich wegen der deswegen teils nicht korrekten Angaben dazu, die Zeitangaben auf den Anzeigen teilweise auszuschalten und einen Infotext laufen zu lassen. Die stärksten Eingriffe gab es auf der Südbrücke: Weil dort wegen der Bauarbeiten zurzeit immer nur eine Bahn über die Brücke fahren kann, was auch über das ITCS-System gesteuert wird, stoppte man den Bahnverkehr am Südfriedhof. Dies aus Sicherheitsgründen, um die Fahrgäste, die Fahrerinnen und Fahrer sowie auch die Fahrzeuge zu schützen.
Der Grund für das Herunterfahren des ITCS-Systems lag diesmal aber nicht innerhalb des Systems selbst, sondern im Rheinbahn-Betriebsfunksystem. Dort war erstmalig ein Server teilweise ausgefallen. „Wäre er ganz ausfallen, hätte automatisch der Reserveserver übernommen“, so die Sprecherin. So aber habe es keine automatische Umschaltung gegeben, das manuelle Umstellen habe einige Stunden gedauert. Das neue Fehlerbild wird nun von dem Lieferanten des Betriebsfunksystems untersucht.
Weiterhin wird es kurze Ausfälle des ITCS-System geben, sagt die Rheinbahn. Updates seien regelmäßig erforderlich. Diese Updates müssen kontinuierlich eingespielt werden. Dies geschieht in der Regel nachts, auch dabei sind teils kurze Ausfälle möglich. Softwarefehler seien ebenso niemals vollständig auszuschließen.