(mbo) Die Kunsthalle in der Altstadt wird ab 2026 saniert. Den Zeitplan hat die Stadt jetzt in einer Mitteilung offiziell bekannt gegeben. Demnach müssen die Nutzer des Gebäudes für voraussichtlich drei Jahre ausziehen. Der Beginn der Arbeiten hatte sich mehrfach verzögert, ursprünglich war ein Start bereits 2024 vorgesehen.
Beheimatet sind in dem Betonkubus am Grabbeplatz das Theater Kommödchen, die Kunsthalle und der Club Salon des Amateurs. Auch der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen sowie eine Buchhandlung nutzen das Gebäude mit Tiefgarage. Da die Sanierung nicht im laufenden Betrieb erfolgen kann, müssen Alternativen her.
Bereits seit Längerem ist bekannt, dass das Kommödchen in den Ibach-Saal des Stadtmuseums ziehen wird. Für die Parkmöglichkeiten und den Buchhandel wird es dagegen keine Lösung an anderen Orten geben: Beides muss vorübergehend ausgesetzt werden, wie die Stadt jetzt mitteilt. Der Kunstverein bezieht Räume an der Kapuzinergasse. Die Kunsthalle plant zwischen 2026 und 2029 an verschiedenen Orten in allen 50 Stadtteilen mit Ausstellungen, Projekten und Veranstaltungen zu Gast zu sein und geht dafür Kooperationen ein. Mit dem Salon des Amateurs befinde man sich noch in der Abstimmung, so die Stadt. Zuletzt war eine Bespielung des Kurhauses im Volksgarten ins Gespräch gebracht worden. Allerdings erklärte Club-Betreiber Jimmy Leung noch vor zwei Monaten der Redaktion, es stehe noch nicht fest, ob dort wirklich DJs auflegten. „Wir wissen noch nicht, ob wir als Salon ansonsten vielleicht irgendwo als Gast auftreten“, erklärte er damals.
Bei den Bauarbeiten steht die energetische Modernisierung des Gebäudes im Fokus. Erneuert werden soll die gesamte Haustechnik, die Barrierefreiheit soll deutlich verbessert werden. Zudem wird es räumliche Veränderungen geben, die eine flexiblere Nutzung der Kunsthalle ermöglichen sollen. Berücksichtigt werden muss dabei der Denkmalschutz – seit Ende 2024 ist die Kunsthalle ein Baudenkmal.
Ursprünglich sollte der Bau bereits ab Mitte 2024 saniert werden. Doch das Vorhaben verzögerte sich. Aktuell sei nun die Entwurfsplanung abgeschlossen, teilt die Stadt mit. Diese bildet die Grundlage für den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss, der im Juli 2025 im Rat gefasst werden soll. Nach dem Beschluss soll es eine öffentliche Veranstaltung geben, bei der alle Interessierten über die Sanierung und das geplante Interimsprogramm informiert werden. Seit Anfang April 2025 wird das Projekt von einem „Bauausschuss Kunsthalle“ unter Vorsitz von Ratsherr Alexander Fils (CDU) begleitet, zu dem etwa Mitglieder des Aufsichtsrates der Kunsthalle Düsseldorf gGmbH gehören. Den stellvertretenden Vorsitz hat Bianca C. Grüger übernommen, die die Interessen der Künstlerschaft im Aufsichtsrat vertritt.
Wie teuer die Gesamtsanierung wird, teilt die Stadt in ihrer Mitteilung nicht mit. Veranschlagt waren für die Sanierung im 2022 gefassten Bedarfsbeschluss 10,9 Millionen Euro. Auf Nachfrage der Redaktion ging man aber bereits 2024 von einer Kostensteigerung aus.