Verkehr in Düsseldorf Gesperrte Brücke im Hafen sorgt für Ärger und Verwirrung
Düsseldorf · Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke im Düsseldorfer Hafen in Richtung Paradiesstrand ist gesperrt. Die Beschilderung ist schlecht, die Umleitung mehr als fünf Kilometer lang. Unser Reporter hat die Strecke ausprobiert und stieß auf einige Hindernisse.
Seit Montag – und noch bis Jahresende – ist die Brücke über die Hafeneinfahrt in Düsseldorf gesperrt. Sie ist bei Fußgängern und Radfahrern eine beliebte Verbindung, um etwa zum Paradiesstrand oder zur Lausward zu gelangen oder einfach, um am Rhein entlang Richtung Süden zu radeln oder zu spazieren. Das geht nun nicht mehr – und das sorgt bei vielen für Verwirrung und Ärger. Nicht ganz unschuldig daran ist die schlechte Beschilderung und ein besonders für Fußgänger unzumutbar langer Umweg.
Zwar stehen am Parlamentsufer vor dem bunt bemalten historischen Ladekran zwei Schilder, von denen ein gelbes Fußgänger und Radfahrer nach links zur Umleitung verweist und ein weißes auf die Sperrung der Brücke hinweist. Doch die werden bei einem Besuch am Donnerstagmittag besonders von Radlern übersehen. Erst vor der mit Zaun und Barke versperrten Brücke machen sie dann kehrt.
Eine Joggerin unterhält sich dort mit einem Mitarbeiter der Baufirma. Das sei ja sehr schade, dass sie ihre angestammte Strecke nun nicht mehr laufen könne. Den Verweis auf die laut Aushang rund fünf Kilometer lange Umleitung quittiert sie mit einem Lachen: „Wenn ich die Hälfte geschafft habe, ist meine Mittagspause ja schon lange rum.“
Zum Glück sind wir mit dem Fahrrad dort und versuchen nun, die Umleitung einmal abzufahren. Das klappt zunächst auch recht gut: ein Stück durch den Hafen, zwischen Rheinturm und WDR hindurch zur Hammer Straße. An der Ecke zur Franziusstraße vor dem Kino dann die erste Unsicherheit, das gelbe Schild kurz vor der Unterführung ist nicht sofort zu sehen.
Das nächste Problem taucht schon wenige Meter später auf: Geht es weiter auf der Plockstraße oder rechts ab in die Hammer Dorfstraße? Mit der Frage sind wir nicht allein. Ein Paar steht dort mit seinen E-Bikes und weiß auch nicht weiter. Man sei gerade schon eine Straße zuvor abgebogen, jetzt würden sie es mal weiter geradeaus probieren. Den Hinweis, dass der Weg in die Hammer Dorfstraße vermutlich doch der richtige sei, schlagen sie in den Wind.
Die Vermutung bewahrheitet sich dann rund 200 Meter weiter, als endlich wieder ein gelbes Schild auftaucht und einen in die Straße In der Buhlack verweist. Nach einiger Zeit erreicht man Auf den Kuhlen und dann schließlich mit Am Sandacker das Rheinufer. Der nächste Fauxpas fällt dann auf, als wir rund zwei Kilometer weiter am Paradiesstrand in Höhe der Bremer Straße ankommen. Dort steht wieder eines der weißen Schilder mit dem Hinweis auf die Brückensperrung – und ein fluchender Radfahrer. „Das hätten die einem ja auch mal eher sagen können“, sagt er. Er sei von der Fleher Brücke aus am Rhein entlang gefahren und wolle bis zum Rheinpark. „Und jetzt das. Toll!“
Das Problem befindet sich rund zwei Kilometer zurück, an der bereits erwähnten Stelle, wo die Umleitung an der Ecke Auf den Kuhlen und Am Sandacker auf das Rheinufer trifft. Dort fehlen – kommt man aus Richtung Süden – beide Schilder, der Hinweis auf die Umleitung und auf die gesperrte Brücke. Besonders für Fußgänger dürfte das sehr ärgerlich sein, wenn sie vier Kilometer umsonst laufen müssen.
Vielleicht sollte man doch den Ratschlag des anfangs erwähnten Mitarbeiters der Baufirma beherzigen: „Versuchen Sie doch, einen von den Jetskifahrern auf dem Rhein anzuhalten, der kann sie dann ja das kleine Stück bis zum Paradiesstrand mitnehmen.“ Deutlich schneller wäre das allemal.