„Die Streiks sollen jetzt Wirkung zeigen.“ Streikwelle trifft Düsseldorf - Rheinbahn fährt mindestens 48 Stunden lang nicht

Update | Düsseldorf · Über mehrere Tage kommt es nächste Woche zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Dienst. Mülltonnen werden nicht geleert. Auch Rheinbahn und Flughafen sind betroffen.

Der Düsseldorfer Flughafen gehört zu mehreren deutschen Airports, an denen Verdi zum Streik aufruft.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Stadt steht eine massiv von Streiks geprägte Woche bevor. Am Montag geht es los, Auswirkungen werden bis einschließlich Donnerstag deutlich zu spüren sein, kündigt die Gewerkschaft Verdi an. Betroffen sein werden Rheinbahn, Awista, Flughafen und LVR-Klinikum Düsseldorf. Am Mittwoch wird es dann einen Demonstrationszug zum Burgplatz geben (ab 10 Uhr vom DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße). An diesem Tag sind dann sogar alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in allen NRW-Regionen zeitgleich zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Das dürfte dann zum Beispiel auch wieder Kitas in Düsseldorf treffen.

Die Düsseldorfer müssen sich zum Beispiel darauf einstellen, dass die Mülltonnen nicht geleert werden. Ausgenommen sind gelbe und blaue Tonne, für die eine Tochter der Awista zuständig ist. Schon am Freitag und Samstag (eigentlich der Ausgleichstag für Rosenmontag) wurden und werden Rest- und Biomüll oft nicht abgefahren. Das wird nun auch von Montag bis einschließlich Mittwoch der Fall sein, wie der zuständige Gewerkschaftssekretär Gerd Walter unserer Redaktion sagt. Auch Sperrmülltermine müssen meist entfallen, wahrscheinlich sind auch die Recyclinghöfe weiter geschlossen.

Auch Rheinbahn und Flughafen
von Streiks betroffen

Überschüssiger Restmüll soll von den Haushalten laut Awista in Säcken neben den Tonnen zur Abfuhr bereitgestellt werden. Doch so schnell werde die Entsorgung dieser Müllmengen nicht gehen, sagt Walter. „Das lässt sich nicht in zwei Tagen aufholen.“ Aber das sei auch gewollt. „Die Streiks sollen jetzt Wirkung zeigen.“ Davon erhoffe er sich auch positiven Einfluss auf die nächste Tarif-Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern am 14. März.

Auch Fahrgäste der Rheinbahn werden wieder Folgen von Streiks zu spüren bekommen. Am Montag wird es vergleichsweise harmlos beginnen. Gewerkschaftssekretär Dirk Seibel kündigt Streiks in den Werkstätten, im Kundencenter und bei den Fahrgastkontrollen an. Was das bedeuten kann: „Das ein oder andere Fahrzeug wird nicht rechtzeitig gewartet oder repariert sein.“ Das könne sogar bis Donnerstag der Fall sein. „Das werden wir situativ entscheiden.“

Auch der Fahrbetrieb wird betroffen sein. Für Dienstag hat die ebenfalls stark organisierte Nahverkehrsgesellschaft zum Streik aufgerufen. Gut möglich, dass Verdi noch mitziehen wird. Dann würden, wie in Streikfällen bei der Rheinbahn gewohnt, nur einige Buslinien fahren können. Weitere Ausfälle wird es am Mittwoch geben, wenn Verdi nach Informationen unserer Redaktion besonders breit zu Streiks aufrufen wird. Auch das wird die Rheinbahn treffen.

Am Donnerstag soll der Fahrdienst dann wahrscheinlich wieder normal im Einsatz sein. In Werkstätten und Kundencentern könnte der Streik jedoch weiterlaufen, wie aus Insiderkreisen zu hören ist.

Auch am Flughafen müssen sich Passagiere auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Für Montag hat Verdi den Arbeitskampf an mehreren Airports angekündigt. Mit dabei sind laut Flughafen Beschäftigte, die unter den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes fallen, sowie Beschäftigte der Bodenverkehrsdienstleister (Branchentarifvertrag). Der Ausstand beginnt in Düsseldorf je nach Beschäftigtengruppe am Montag um 2 und um 3 Uhr und dauert jeweils 24 Stunden. Wie das das Fluggeschehen beeinflussen wird, konnte der Airport am Freitag noch nicht sagen, möglich sei eine Einschätzung am Sonntagnachmittag.

Planmäßig sind für den Streiktag 338 Starts und Landungen vorgesehen. Der Flughafen kündigt an: „Der Warnstreik wird jedoch zu deutlichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs führen, sodass Passagiere mit Verzögerungen, Verlegungen und Annullierungen von Flügen rechnen müssen.“ Ein Notbetrieb werde aufrechterhalten, ein reduzierter Flugplan derzeit erstellt.

Am Freitag waren neben der Awista auch städtische Kindertagesstätten von Streiks betroffen. Die Stadt teilte mit, dass zehn Kitas geschlossen werden mussten, in 24 Kitas gab es nur einen Notbetrieb.