Verkehrschaos in Düsseldorf Wie die Mühlenstraße in der Altstadt autofrei werden soll

Düsseldorf · Die Stadt will die Straße mit Pollern dauerhaft absperren. Nun liegen die Pläne vor, die zeigen: Die Schranken müssen schnell sein, um Staus zu verhindern.

Um Stau zu vermeiden, haben Stadt und Polizei die Mühlenstraße testweise abgesperrt. Nun sollen Poller installiert werden.

Foto: Döring, Olaf (od)

Die Mühlenstraße soll autofrei werden. Um das Verkehrschaos aus der Altstadt zu halten, will die Stadtverwaltung die Straße mit Pollern absperren. Nun liegen die Pläne vor. Diese zeigen: Die Sperren müssen schnell sein und viele Öffnungen bewältigen können, damit sich der Verkehr dort nicht staut.

Darum empfiehlt ein Gutachter, zwei Hubpoller und eine Schranke je Fahrtrichtung zu installieren. Die Schranken sollen sich automatisch öffnen können, etwa über eine Kennzeichenerfassung oder per Funk. Erkennungssysteme wie Kameras könnten an Laternen und Hauswänden angebracht werden, zusätzliche Masten sind nicht nötig. Eine Videoüberwachung ist auch angedacht, um mögliche Schäden aufzuzeichnen.

150 Einsatzwagen fahren pro Wochenende auf Mühlenstraße

Zufahrt haben sollen Anwohner, Hotelgäste, Taxis und Einsatzfahrzeuge. Die genauen Regeln würden gerade erarbeitet, heißt es von der Stadt. Grundsätzlich solle es aber laufen wie am Mannesmannufer, wo bereits eine ähnliche Sperrung steht. In den Morgenstunden soll die Sperre offenstehen, um den Lieferverkehr durchzulassen.

Die Mühlenstraße ist vor allem für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst eine wichtige Straße, um die Altstadt zu erreichen. Durchschnittlich fahren jedes Wochenende von Freitag bis Sonntag 150 Einsatzwagen diesen Weg. Darum sei es besonders wichtig, dass die Fahrbahn frei bleibt, so die Stadt.

Der Rückstau von Taxis vom Stand am Burgplatz und zahlreiche auswärtige Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz haben aber immer wieder zu Staus geführt. Stadt und Polizei haben die Mühlenstraße darum in einem Verkehrsversuch manuell abgesperrt, was aber einen hohen Personaleinsatz bedeutet. Zudem wurden die Schilder „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ offenbar von vielen Fahrern ignoriert, unter anderem von Autoposern.

Auch der Taxistand am Burgplatz ist für den Verkehrsversuch weggefallen. Nur noch bestellte Taxis haben Zufahrt durch die Mühlenstraße. Altstadt-Wirte üben daran scharfe Kritik – sie sorgen sich insbesondere um die Sicherheit von Besucherinnen, die sich nachts auf den Heimweg machen.

Auch Taxi-Betreiber monieren, dass ein Test mit Taxis auf dem Burgplatz völlig außer Acht gelassen worden sei. Man wolle darum nun prüfen, ob nicht doch eine dosierte Zufahrt von Taxis erlaubt werden könnte, heißt es von der Stadt.

Geht alles nach Plan, sollen die Poller im Sommer 2024 aufgebaut werden. Die Kosten belaufen sich auf 400 000 Euro. Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss wird am Mittwoch über die Pläne entscheiden.