Eröffnung in Düsseldorf Rund 2000 Besucher erkunden den neuen Kunstpalast

Düsseldorf · Nach dreijähriger Sanierung öffnete der Sammlungsflügel. Vormittags bildete sich am Eingang eine Schlange – aktuell ist der Eintritt frei.

800 Werke aus elf Jahrhunderten sind auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern im neuen Sammlungsflügel des Kunstpalastes ausgestellt.

Foto: Anne Orthen / Kunstpalast

Mit einer kleinen Schlange vor dem Eingang ist am Dienstag der neue Sammlungsflügel des Kunstpalastes für Besucher geöffnet worden. Drei Jahre war der Bereich wegen Sanierungsarbeiten geschlossen, nun haben Kunstinteressierte noch bis Sonntag, 26. November, freien Eintritt. Die ersten Besucher waren am Eröffnungstag begeistert von der Vielfalt der Werke. Auch das neue Café und Restaurant „Anna Maria“ in dem Museum war gut besucht – das Team vor Ort hatte alle Hände voll zu tun.

Extra früh aufgestanden waren Regina und Dirk Tesche. Das Ehepaar kam aus Wuppertal zur Neueröffnung des Kunstpalastes in die Landeshauptstadt. „Wir waren um zwanzig vor elf da und haben in einer Schlange mit etwa 80 Leuten gewartet“, sagte Regina Tesche. Etwa eineinhalb Stunden später waren die beiden in der Mitte der zweiten Ausstellungsetage angekommen. Sie seien beeindruckt von den Werken und auch von deren lokalem Bezug. So ist in einem Raum im Erdgeschoss beispielsweise Kunst der Düsseldorfer Malerschule zu sehen – einer Gruppe von Malern, die vor allem im 19. Jahrhundert an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden. „Es ist toll, dass der Eintritt aktuell kostenlos ist. Das ermöglicht jedem, sich die Kunst anzusehen, und nimmt die Hemmschwelle“, sagte Dirk Tesche.

In den vergangenen drei Jahren war das Haus am Ehrenhof grunderneuert worden. Unter anderem stehen nun seit Jahren geschlossene Räume für Besucher offen. Die Sammlung des Kunstmuseums umfasst 130 000 Werke, gezeigt werden etwa 800 aus elf Jahrhunderten. Als „Rundgang durch die Jahrhunderte“ bezeichneten so auch Peter und Michael Walter Max aus Bochum ihre Erlebnisse am Eröffnungstag. „Es ist traumhaft, hier zu sein“, sagte Peter. „Es ist toll, durch die Epochen geführt zu werden“, erklärte auch Andrea Schneider. Sie nutzte gemeinsam mit ihrer Tochter Lilly ihren freien Tag für einen Besuch in der Sammlung.

Die Mischung aus Kunst und Alltagsgegenständen gefiel Birgit, Lukas und Sonja. So sind auf der insgesamt 5000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche beispielsweise ein Volksempfänger, ein VW Käfer, Birkenstock-Sandalen oder auch eine Tüte des Discounters Aldi zu sehen. „Wir waren neugierig, nachdem die Räume so aufwendig saniert worden sind“, sagte Birgit über den Anlass für ihren Besuch. In das Gebäude war ein zweistelliger Millionenbetrag investiert worden, die Arbeiten verzögerten sich zwischenzeitlich.

Die zweiten und dritten Besucher, die den renovierten Kunstpalast am Dienstagvormittag betreten durften, waren Heike und Hubert aus Düsseldorf. Ihr habe die zweite Etage mit moderner Kunst „viel, viel besser“ gefallen als die erste, in der historische Werke ausgestellt sind, erklärte Heike. Zuvor hätten sie am Eingang etwa 20 Minuten in der Schlange gestanden.

Am frühen Nachmittag war es in den Räumen zwar immer noch voll, eine Schlange gab es draußen aber nicht mehr. Alice Sagromski begrüßte die Besucher am Eingang. „Als wir die Tür heute geöffnet haben, habe ich vielen Menschen die Vorfreude auf den Besuch angemerkt“, sagte sie. Von vielen Gästen sei sie auch nach dem neuen Café gefragt worden. Dort war zeitweise jeder Tisch besetzt. Unter anderem legten in diesem Mia Mertens und Sabine Schulz, die zu einer Kölner Ausflugsgruppe gehörten, eine Pause von ihrem Rundgang ein. Sie sei überwältigt von der Ausstellung, sagte Mertens. „Man braucht sehr viel Zeit, auch um zu verstehen, warum einige Werke zusammen gezeigt werden“, erklärte Schuz. Sie wolle auf jeden Fall wiederkommen, um sich die Sammlung noch einmal in Ruhe anzuschauen.

Zufrieden mit dem ersten Tag war auch Felix Krämer, Generaldirektor des Kunstpalastes. Am Nachmittag schätzte er die Besucherzahl am Eröffnungstag auf etwa 2000 Menschen. „Hätten Sie mich vorher gefragt, wie viele Besucher an einem Dienstag im November kommen, hätte ich das nicht sagen können“, erklärte er. Er habe viel positive Rückmeldungen erhalten. „Das fühlt sich gut an“, sagte Krämer. Für das Wochenende rechnet er ebenfalls mit vielen Besuchern: Am Samstag steigt zur Neueröffnung das große Palast-Fest mit einem Programm für Familien.