Stilles Örtchen an der Kö Düsseldorf bekommt jetzt Designer-Toiletten

Düsseldorf · Man steht und staunt: Ist das der Eingang in eine bislang unbekannte Tiefgarage auf der Königsallee in Düsseldorf? Oder handelt es sich bei dem Design-Bau mit Knick um einen Kunstpavillon? Weit gefehlt: Es ist eine der neuen öffentlichen Toiletten.

Auf der Kö ist auf Höhe der Grünstraße jetzt eine der neuen Luxus-Toiletten installiert worden.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Man steht und staunt: Ist das der Eingang in eine bislang unbekannte Tiefgarage auf der Königsallee? Oder handelt es sich bei dem Design-Bau mit Knick um einen Kunstpavillon? Weit gefehlt: Was sich da auf Höhe Grünstraße auf der Kö mit den Maßen 2,59 mal 3,79 Meter breit macht, ist eine der neuen öffentlichen Toiletten, die von den Fachleuten in der Stadtverwaltung „Modulanlagen“ genannt werden.

Sie sehen schick und hochwertig aus – und sie kosten auch was. Inklusive der Betriebskosten fällt für einen Standort für 15 Jahre fast eine Million Euro an Kosten an. Der Benutzungspreis ist vor diesem Hintergrund moderat: Wer mal so schön müssen möchte, der zahlt dafür 50 Cent.

Einige Kö-Anlieger reagierten jetzt bei der Betrachtung des Design-WCs eher verschreckt. Als Reaktion fielen Worte wie „hässlich“ und „monströs“. Die Verwaltung hingegen weist darauf hin, dass die Farben der Anlage der Düsseldorfer Stadtmöblierung entsprächen, sodass sie sich schlicht und elegant in das Stadtbild einfügten. Dies erlaube auch, die Modulanlagen überall im Stadtgebiet aufzustellen. „Das geknickte Dach ist ein markantes Element mit hohem Wiedererkennungswert“, so ein Sprecher der Stadt.

Die Toiletten werden in stabiler Betonbauweise errichtet. Die Außenhülle besteht aus dunkelgrauen, glatten und laut Stadt robusten Glaspaneelen. Sie sollen vandalismusbeständig und wartungsfreundlich sein. Das Glas könne einfach gereinigt und einzelne Paneele, sollten sie beschädigt werden, ausgetauscht werden. Witzig: Die LED-Beleuchtung zeigt einen grünen Farbton, wenn die Toilette frei ist, und einen roten, wenn sie besetzt ist. Geht es um Störung, Reinigung oder Wartung, ist bei der LED-Steuerung Orange angesagt.

Zu diesem modernen Auftritt passt die angestrebte Nachhaltigkeit. Wenn die Anlagen dereinst entsorgt werden müssen, kann der Beton im Brechwerk zum Zuschlagstoff verarbeitet werden. Insgesamt lassen sich rund 95 Prozent der Anlage wieder verwerten. Die Dächer sind begrünt. Die Zahl der Modulanlagen wird von bisher 22 auf 43 erhöht. Dieses Jahr werden im Stadtgebiet die alten Häuschen der Firma Wall ausgetauscht (das ist gerade auch auf der Kö der Fall). Im kommenden Jahr werden die Toiletten an neuen Standorten aufgestellt. Für 15 Jahre ist ein Betrag von rund 46 Millionen Euro im Stadthaushalt veranschlagt. Dieser beinhaltet die Errichtung und den Betrieb von 43 Modulanlagen sowie zwei Modulen der Art „Toilette für alle“. Diese besonderen Anlagen sind barrierefrei und größer. Sie sind für Menschen mit schweren Behinderungen und ihre Begleitung gedacht. Sie verfügen über eine Liege und einen Lifter. Die „Toilette für alle“ wird am kommenden Montag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Info Eine Liste und Karte der aktuellen Toilettenstandorte im Stadtgebiet gibt es unter  www.duesseldorf.de/city-toilet