Fußball Tusa besteht den Charaktertest
Düsseldorf · Die Fußballerinnen setzen sich im Abstiegsduell mit 2:1 bei Olympia Bocholt durch. Felice Hahn erzielt beide Tore.
Eine Belohnung der etwas anderen Art gab es für die Fußballerinnen der Tusa 06 nach dem 2:1-Auswärtssieg über Borussia Bocholt. Auf der Rückfahrt machte der erstmals in dieser Saison eingesetzte Teambus des Niederrheinligisten Halt bei einer bekannten Fastfood-Kette. Den unverhofften Imbiss hatten sich die Spielerinnen von Stefan Wiedon auch redlich verdient. Denn der knappe Erfolg beim direkten Konkurrenten im Tabellenkeller musste hart erarbeitet werden, was auch etwas mit dem Untergrund zu tun hatte. Anstatt auf ihren neuen Kunstrasenplatz bat die Borussia auf den vom Regen durchweichten Naturrasen.
Eine deutliche Ansage, dass es an diesem Nachmittag im Duell zweier auf einem Abstiegsrang liegenden Teams um alles andere als um einen Schönheitspreis ging. Somit entwickelte sich die Partie auch schnell zu einem Charaktertest für die Tusa, bei der im bisherigen Saisonverlauf schon Zweifel aufkamen, ob sie für den sportlichen Existenzkampf gewappnet ist. Am Sonntag widerlegte die Wiedon-Elf ihre Kritiker, wenngleich der Weg zu drei Punkten steinig war. Nachdem Maya May im ersten Abschnitt einen Freistoß an die Latte des Bocholter Gehäuses setzte, waren es die Gastgeberinnen, die kurz nach dem Seitenwechsel in Führung gingen. Letztlich war es auch seinem Einfluss von außen zu verdanken, dass die Fleherinnen die Partie drehten. Die diesmal von der Bank aus gekommene Felice Hahn sorgte unmittelbar nach ihrer Einwechslung auf Vorarbeit von Ricarda Brinkmann für das 1:1 (61.) und machte fünf Minuten vor dem Ende erneut assistiert von Teamkollegin Brinkmann auch den 2:1-Siegtreffer.
„Auch wenn die Tore letztlich eine leichte Übung waren, hat Felice gezeigt, wie wichtig sie auch als Einwechselspielerin sein kann“, lobte Wiedon die 17-Jährige, die im zweiten Abschnitt wie auch Claire Winter noch einen Pfostenschuss für sich verbuchen konnte. Tusa machte mit dem verdienten Sieg in der Tabelle gleich vier Plätze gut. Da schmeckte das Essen beim „goldenen M“ umso besser.
Nicht ganz so gut verdauen konnte der Lokalrivale CfR Links das 2:2 auf eigenem Platz gegen Grün-Weiß Lankern. „Hier war deutlich mehr für uns drin“, sagte Lorrene Jalina, die den im Urlaub weilenden Cheftrainer Jan Eul an der Seitenlinie vertrat. Die ersatzgeschwächten Heerdterinnen fanden zunächst schwer ins Spiel, gerieten in Rückstand (14.) kamen nach knapp einer Stunde aber durch Debütantin Maike Austrup zum Ausgleich. Die Freude darüber währte nur kurz, bis der Unparteiische den Gästen einen Handelfmeter zusprach (65.). „Das war eine kuriose Entscheidung. Denn eigentlich wusste niemand, wer da den Ball mit der Hand gespielt haben sollte“, konstatierte Jalina. Letztlich sollte dieser pfiff aber noch einmal zusätzliche Energie beim CfR freisetzen. Denn was auf das 1:2 folgte, war ein Powerplay der Gastgeberinnen, die sich immerhin noch über das 2:2 von Leonie Schütz (88.) freuen durften und nun am Mittwoch im Niederrheinpokal bei Fortuna Wuppertal gefordert sein werden..
Zwei Tore seiner Mannschaft in einem Spiel würde auch Michael Boll gerne einmal wieder bejubeln. Diese hätten für den TSV Urdenbach gegen die SG Kaarst wohl auch zum ersten Saisonsieg gereicht. Doch gegen den Aufsteiger stand beim 0:1 vorne wieder einmal die Null beim Tabellenschlusslicht.