Benefiz-Cup in Meerbusch Fußballturnier als Beispiel für gelebte Integration
Meerbusch · Die „Fußball Freunde Büderich `22“ richteten ein Benefizturnier aus. 1000 Euro gingen an „Meerbusch hilft“.
Tore satt gab es am Sonntag in der Soccerhalle in Lank-Latum. Die „Fußball Freunde Büderich `22“ (FFB), eine vor anderthalb Jahren gegründete Hobby-Truppe aus Menschen unterschiedlicher Herkunft, hatten zu einem Benefizturnier geladen. 15 Teams aus Meerbusch und den umliegenden Städten daran teil, darunter mit dem FC Inklus und dem SC Hardt auch zwei Inklusionsmannschaften. „Die FFB sind beim Thema Inklusion in ihrem Denken und Handeln viel weiter als viele Fußballverbände. Daher kann ich ihnen nur ein Riesenlob dafür aussprechen, dass sie uns zu dem Turnier eingeladen haben“, sagte Nikki Gartmann, Teamkapitän der FC Inklus. Thomas Mennen, Trainer des SC Hardt pflichtete ihm bei: „Ich finde es schön, dass die FFB uns die Möglichkeit geben, hier mitzuspielen. Auch wenn wir die eine oder andere höhere Niederlage hinnehmen müssen, sind die Jungs mit viel Spaß bei der Sache.“
Gut vier Stunden lang wurde parallel auf drei Kleinfeldern gekickt, dabei kamen verrückte Ergebnisse wie das 10:5 von „Ewig Knülle“ gegen „Young Deluxe“ oder das 7:7 der „FFB Erfahrenen“ gegen die „Hobbyelf Büderich“ heraus. Dass am Ende Croatia MG das Finale gegen die Humboldt Freunde mit 8:1 gewann, war nur eine Randnotiz. Bei den meisten Teilnehmern stand die Freude am Fußball im Vordergrund, schließlich wurde das Turnier für den guten Zweck veranstaltet.
Statt eines Startgelds wurden alle Teams dazu aufgerufen, eine Spende zu entrichten, die dem Verein „Meerbusch hilft“ zugutekommt. So kamem rund 1000 Euro für den gemeinnützigen Verein zusammen, der Bedürftige in Meerbusch unterstützt. Dass der Erlös so hoch ausfiel, ist auch der Aktion „Demokratie leben!“ des Caritasverbands zu verdanken, der das Turnier finanziell förderte. „Dadurch konnten wir die Kosten für die Hallennutzung sowie Getränke und Speisen fast komplett decken“, sagt der erste FFB-Vorsitzende Roland Peters.
Für Ahmad Mola Mohammad, der 2016 als Flüchtling von Syrien nach Deutschland gekommen war, waren die Fußballfreunde Büderich ein wichtiger Bestandteil der Integration. „Ich habe dort viel gelernt – nicht nur sportlich, sondern auch abseits des Platzes. Wenn ich ein Problem habe, sind alle immer sehr hilfsbereit“, sagt er. Sein Teamkollege Owais Waizie floh vor zwei Jahren aus Afghanistan nach Meerbusch. Anfangs war er Zaungast, ehe Peters ihn ansprach, ob er nicht selbst mal reinschnuppern möchten. „Ich habe mich riesig gefreut, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass man einfach so mitspielen kann“, sagt Waizie. Die Fußballfreunde hätten ihm seitdem sehr geholfen, sich in der Gesellschaft besser zurechtzufinden. „Ich habe dort zuerst Deutsch gelernt und inzwischen auch viele Freunde gefunden.“
Bei ihrer Gründung gehörten den FBB nur 15 Hobbykicker an, inzwischen sind es mehr als 60 aus vielen verschiedenen Nationen und Generationen. Viermal die Woche trainieren sie am Eisenbrand. „Wir würden gerne noch mehr Spieler aufnehmen, allerdings haben wir allmählich die Kapazitätsgrenze erreicht“, berichtet Peters. Ein paar Plätze seien noch frei, die vor allem für weitere Flüchtlinge bereitgehalten würden. In Kürze werden die FFB mit Aushängen in den Heimen in Osterath und Büderich gezielt auf ihre Hobbytruppe aufmerksam machen. Unterstützt werden sie von „Meerbusch hilft“. „Viele dieser Menschen haben Berührungsängste. Deshalb ist es gut, wenn geschulte Mitarbeiter ihnen diese Furcht nehmen“, sagt Peters.
Das Benefizturnier in der Lanker Soccerhalle war das bereits zweite Event, das die FFB ausrichteten. Das dritte ist bereits in Planung. Am 1. Mai 2024 werden sie im Stadion am Eisenbrand ein Freundschaftsspiel gegen die Traditionsmannschaft von Fortuna Düsseldorf austragen.