Tischtennis Starker Start in die Champions League

Düsseldorf · So richtig einordnen konnte Borussia-Manager Andreas Preuß den 3:0-Erfolg im Tischtennis Champions League-Spiel gegen die SPG Felbermayr Wels noch nicht. „Entweder war Wels so schwach oder wir so stark“, sagte Preuß nach dem deutlichen Erfolg im zweiten Champions-League-Gruppenspiel der Saison.

 Auch Timo Boll lieferte ein starkes Spiel ab.

Auch Timo Boll lieferte ein starkes Spiel ab.

Foto: dpa/David Inderlied

Nicht nur, dass die Düsseldorfer dem amtierenden österreichischen Vizemeister keinen Matchgewinn gönnten, nein, auch kein einziger Satz ging in der Borussia-Heimspielstätte an die Gäste.

Und als wäre das noch nicht genug, verbuchte Jiri Martinko im Duell gegen Düsseldorfs Einzel-Europameister Dang Qiu in drei Sätzen nur zehn Punkte, also weniger als man zum Gewinn eines einzigen Satzes benötigt. „Wir haben schon von uns erwartet, dass wir gewinnen“, stellte Qiu fest. „Aber dass es so deutlich wird, hat auch uns überrascht. Wenn wir unsere Spielstärke zeigen, kann es schon mal souverän werden.“

Dabei war das Welser-Team mit Andreas Levenko, Jiri Martinko und Felix Wetzel zwar nicht in Bestbesetzung an den Rhein gereist, aber die Welser sind den Düsseldorfern bekannt. Levenko gewann bspw. im März ein Weltranglistenturnier der unteren Kategorie in der Türkei oder Martinko schaltete im Februar in Runde eins des Weltranglistenturniers in Düsseldorf Borussias Kay Stumper, der wegen einer Nackenverletzung in der Champions League noch nicht zum Einsatz kam, aus.

Also wurde in der europäischen Königsklasse durchaus mit Gegenwehr gerechnet. Doch zeigte lediglich Wetzel, der gegen sein Jugendidol Boll immerhin ein paarmal in Führung ging und auch den spektakulärsten Ballwechsel mit mehreren Tempowechseln für sich entschied, nachdem er schon wie der deutliche Verlierer ausgesehen hatte, etwas eigene Siegeszuversicht. „Wir wussten, dass wir die Underdogs sind. Aber wir haben um jeden Ball gekämpft und es wäre schön gewesen, wir hätten einen Satz oder sogar ein Spiel gewinnen können, aber es war sehr schwer“, urteilte Wetzel.

Primäres Ziel ist, die Gruppe D der Champions League zu gewinnen

„Und für mich ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, gegen Timo zu spielen. Ich habe versucht, alles zu geben, aber es hat nicht gereicht.“ Und als Boll auch noch zusammen mit Wetzel für ein Handyfoto posierte, und auch noch ein Autogramm gab, fuhr trotz Niederlage wahrscheinlich ein glücklicher Welser-Spieler ins oberösterreichische Alpenvorland zurück.

Das primäre Ziel der Düsseldorfer ist es, die Gruppe D in der Champions League zu gewinnen. Dafür darf man sich in der Dreier-Gruppe keinen Ausrutscher erlauben. Um das zu verhindern, bedarf es trotz drückender Überlegenheit, die Borussia hatte auch schon das erste Champions-League-Gruppenspiel bei Sporting Clube de Portugal mit 3:0 für sich entschieden, fokussierten Leistungen und konzentrierter Einstellungen.

„Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass man kein Spiel auf die leichte Schulter nehmen darf. Es kann so schnell in die andere Richtung gehen“, erläutert Qiu. Gegen Wels jedenfalls stimmte Fokussierung, Einstellung und damit auh das Ergebnis.