Kraftsport Elleraner ist Europameister

Düsseldorf · Ex-Fußballer Gerd Hoffmann gewinnt beim Hammerwerfen und Gewichtwurf.

Der Elleraner Gerd Hoffmann (Mitte) bei der Siegerehrung der Europameisterschaft.

Foto: RP/privat

Die TSV Eller 04 ist Doppel-Europameister! Zugegeben, so ganz der Wahrheit entspricht diese Schlagzeile nicht. Im etwas weiteren Sinne trifft sie aber doch zu. Schließlich ist Gerd Hoffmann ein Stück Eller 04. Der einstige Trainer der zweiten Mannschaft des TSV war zwischenzeitlich auch erster Vorsitzender des Klubs. Noch heute ist Hoffmann für die Öffentlichkeitsarbeit des Fußball-Bezirksligisten zuständig und „nebenbei“ auch noch Mitglied des Ehrenrats. Ende September stellte Gerd Hoffmann nun unter Beweis, dass er mit seinen 70 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen zählt. Im italienischen Pescara glänzte Hoffmann aber nicht etwa am runden Leder, sondern an „schweren Metallen“. Heimlich, still und leise hatte sich der begeisterte Sportler mit dem Zug in Richtung Süden begeben, um an den Leichtathletik-Senioren-Europameisterschaften teilzunehmen. Und dort war Hoffmann dann nicht einfach nur dabei, sondern ganz weit vorne. Schon am ersten Wettkampftag ließ der vielseitige Athlet im wahrsten Sinne des Wortes den Hammer kreisen.

Gerd Hoffmann warf
den Hammer 47 Meter weit

In seiner Paradedisziplin Hammerwurf war Hoffmann in der Altersklasse M70 nicht zu bezwingen. Mit exakt 47 Metern erzielte der für den Leichlinger Turnverein angetretene Senior die mit der Goldmedaille belohnte Bestweite. Gestillt war der Titelhunger des ehrgeizigen Sportlers damit aber noch nicht. Nur vier Tage später stand die Entscheidung im nicht ganz so bekannten Gewichtwurf auf dem Programm. Auch in dieser Wurfvariante des Hammerwurfs dominierte Hoffmann trotz Beschwerden am Syndesmoseband das Teilnehmerfeld.

An die von ihm geworfenen 18,88 Meter kam keiner der Konkurrenten heran. Die zweite Goldmedaille war somit eingeheimst. Und wie es sich auch im Leistungssport gehört, wurden die Titel im Anschluss gebührend gefeiert.

Das anschließende Siegerbier mit Teilnehmern aus Frankreich, England oder der Schweiz schmeckte besonders gut. Da konnte es Gerd Hoffmann auch verschmerzen, dass er den greifbar scheinenden Titel-Hattrick verpasste. Gemessen an den bis dato gezeigten Leistungen musste Hoffmann auch im Fünfkampf automatisch zu den heißen Medaillenanwärtern gezählt werden.

Doch geschwächt von den Feierlichkeiten und leicht verletzt patzte Hoffmann im Diskuswurf. Drei ungültige Versuche ergaben null Punkte. Damit war der Titeltraum geplatzt. Wirklich geärgert hat ihn das am Ende nicht. Die Reise nach Italien hatte sich auch so gelohnt. Und bei der TSV Eller 04 ist man auch mächtig stolz auf seinen frischgebackenen Doppel-Europameister.