Skaterhockey Keine Angst vor dem Hexenkessel
Düsseldorf · Skaterhockey-Bundesligist Rams Düsseldorf tritt im entscheidenden Play-off-Spiel in der engen Halle der Moskitos Essen an.
Wenn es nach den Rams geht, dann ist ihre Reise noch lange nicht zu Ende. „Wir wollen ins Halbfinale, das war vor der Saison unser Ziel – und ist es immer noch“, sagt Christian Wilmshöfer, Vizevorsitzender des Skaterhockey-Bundesligisten. Seine Mannschaft tritt am Samstag bei den ESC Moskitos Essen an. Es ist in der Runde der letzten acht das dritte Play-off-Spiel, ein Finale, denn der Verlierer ist raus. Im Falle einer Niederlage wäre nicht nur die Saison zu Ende, vom Ausgang der Partie hängt zudem die Bewertung der gesamten Saison ab. Die Partie auf der Helmut-Rahn-Sportanlage an der Raumerstraße wird um 18 Uhr angepfiffen.
Nichts würden sich die Ramsspieler sehnlicher wünschen, als gerade gegen den Konkurrenten aus Essen das Viertelfinale zu meistern, noch die Partien des Halbfinales spielen zu dürfen und sich zu den vier besten Mannschaften Deutschlands zählen zu können.
Die Düsseldorfer hatten zwar nur als Siebter der Punktspielrunde die Play-offs erreicht, während die Essener starker Zweiter waren. Dennoch sehen sich die Rams in der aktuellen Verfassung spielerisch durchaus auf Augenhöhe mit den Moskitos. „Die Essener besitzen durch ihre extrem enge Halle aber einen enormen Heimvorteil“, so Christian Wilmshöfer. Das hat auch das erste Play-off-Spiel in der Wellblech-Arena gezeigt, in der der Gegner aus dem Pott die Fehler der Gäste aus der Landeshauptstadt gnadenlos ausnutzte und knapp mit 8:6 gewann. „Wir haben trotz unserer personellen Probleme gut gespielt, waren nah dran, haben aber in kurzen Phasen die Konzentration verloren und drei schnelle Treffer in Folge kassiert.“
Die zweite Partie in der eigenen Halle dominierten die Düsseldorfer dann ganz klar. Sie lagen nach dem ersten Drittel zwar mit 1:2 zurück, waren in Folge aber völlig ungefährdet und setzten sich mit 10:4 durch. Collin Dehnke, der beste Keeper der Rams, sowie Kapitän Robin Wilmshöfer waren wieder dabei. Die beiden Leistungsträger hatten beim Auswärtsspiel in Essen noch gefehlt. Vor allem der als Angreifer agierende Kapitän ist mit seinem Forchecking wichtig für das Spiel der Düsseldorfer.
Die schwierigste Aufgabe liegt für die Landeshauptstädter nun am Samstag darin, mit den äußeren Bedingungen klarzukommen. Da ist nicht nur die Enge auf dem Spielfeld und der ungewohnt schnelle Boden, der den Gäste-Akteuren Probleme bereiten kann, auch die Atmosphäre ist eine Herausforderung. „Die Essener Fans machen in der Halle unter dem Wellblechdach immer einen Mordsspektakel. Damit müssen die Jungs erst einmal klar kommen“, so Wilmshöfer. „Und auch mit der ruppigen Gangart in dem Hexenkessel.“ Viel werde darauf ankommen, Strafzeiten zu vermeiden.
Wilmshöfer kann sich an den letzten Düsseldorfer Sieg in Essen gar nicht erinnern. Dreimal war seine Mannschaft in dieser Saison in Essen nur zweiter Sieger, unter anderem auch beim Europapokal der Pokalsieger, der vor einigen Wochen an der Raumerstraße ausgetragen wurde. Da wurden die Moskitos Sieger, die Rams Zweite. Dem Gastgeber räumt Wilmshöfer vor der Partie am Samstag dann auch leichte Vorteile ein. „Ich sage mal: 60:40-Chance für Essen.“ Ein Plus habe Essen auch dadurch, dass es in entscheidenden Partien immer mal wieder Verstärkung von Spielern aus der eigenen Eishockeyabteilung bekommt.
Einen Einzug in das Halbfinale und unter die besten vier Teams Deutschlands würde laut Wilmshöfer dem Leistungsstand entsprechen. Im Vorjahr war sein Team im Viertelfinale ausgeschieden. „Wir haben seitdem aber große Fortschritte gemacht, uns nach einem schwachen Saisonstart gesteigert und zwischenzeitlich an Rang vier geschnuppert.“
Vielleicht schießt ja ausgerechnet ein Ex-Essener die Düsseldorfer in die nächste Runde. Dominic Doden feierte in Essen viele nationale und internationale Erfolge und war im Winter aus familiären Gründen nach Düsseldorf gewechselt. Der 32-jährige ist in starker Form und führt die Scorer-Liste der Bundesliga mit 66 Punkten mit großem Vorsprung auf den Zweiten an.