Gericht 100 Euro unterschlagen: Nach über 30 Jahren Dienst - Kündigung von Polizei-Pförtner rechtmäßig
Düsseldorf · Weil er den 100-Euro-Schein einer ehrlichen Finderin eingesteckt haben soll, verlor ein Pförtner der Düsseldorfer Polizei nach 30 Jahren seinen Job. Das Landesarbeitsgericht bestätigte jetzt die fristlose Kündigung.
30 Jahre lang arbeitete ein Pförtner bei der Polizei. Am 22. Dezember vor zwei Jahren tauchte eine Architektin bei ihm auf und gab einen 100-Euro-Schein ab, den sie zuvor gefunden hatte. Das Geld soll der 55-Jährige unterschlagen haben, ihm wurde fristlos gekündigt. Am Freitag kämpfte der Mann vor dem Landesarbeitsgericht um seinen Job. Vergeblich. Die Richter glaubten der Finderin, die Kündigung war rechtmäßig.
Der Pförtner hatte bestätigt, dass die Frau bei ihm gewesen sei. Er schickte sie aber angeblich wieder weg, weil er für die Annahme von Fundsachen nicht zuständig sei.
Die 49-Jährige dagegen schilderte, dass er den Schein angenommen habe. „Ich habe gefragt, ob er weitere Informationen wolle. Das hat er verneint. Ich sollte nicht mal meine Personalien angeben“, berichtete die Zeugin. Das habe sie zu Hause ihrem Mann erzählt, der dieses Verhalten sehr merkwürdig fand. Der Sohn der Familie hatte schon einmal eine Uhr gefunden. Als die beim Polizeipräsidium abgegeben wurde, mussten jede Menge Angaben gemacht werden. Einige Tage später schrieb die Architektin eine E-Mail an die Polizei- So kam das Verfahren ins Rollen.
Obwohl der 55-Jährige immer wieder seine Unschuld beteuerte, wurde er vom Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt. Und auch das Landesarbeitsgericht glaubte ihm nicht.