20 Prozent mehr: Kita-Essen soll teurer werden
Eltern sollen ab 2014 70 statt 58 Euro im Monat zahlen. Gebühr ist seit 2005 stabil. SPD lehnt diese Erhöhung ab.
Düsseldorf. Die Stadtspitze plant, das Verpflegungsentgelt in den über 100 städtischen Kitas 2014 um gut 20 Prozent zu erhöhen.
Eltern müssten danach 70 statt wie bisher 58 Euro im Monat für das Mittagessen ihrer Kinder bezahlen. Eingebracht werden soll die Vorlage von Jugenddezernent Burkhard Hintzsche in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 19. November.
Begründet wird die Gebührenerhöhung vor allem damit, dass der Tarif nunmehr seit acht Jahren stabil geblieben ist, die allgemeine Teuerungsrate ist also seitdem nicht mehr eingerechnet worden. Ab August 2015 soll der Satz dann jedes Jahr um einen Euro steigen.
In der Politik sorgt der Plan gleich für Zoff. SPD-OB-Kandidat Thomas Geisel nennt ihn „unverschämt“: „Für den Mythos Schuldenfreiheit ist die Stadtspitze bereit, das Image der Familienfreundlichkeit zu opfern.“
Diese Erhöhung könne dazu führen, dass arme Familien ihre Kinder von der Mittagsverpflegung abmeldeten. Ursula Holtmann-Schnieder (SPD), Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses: „Das wollen wir keinesfalls, eine Beitragserhöhung für diesen Personenkreis geht nicht an.“
Einen „Popanz“ nennt das CDU-Jugendpolitiker Stephan Friedel: „Das ist reines Wahlkampfgetöse der SPD. Denn alle Bedürftigen sind ja ausgenommen von der Erhöhung, sie zahlen weiter nur 16 Euro. “ Die Erhöhung für die anderen findet er „keineswegs dramatisch“.
„Sogar der Jugendamtselternbeirat hat zugestimmt. Und als die Verwaltung der Politik dies vorschlug, hat niemand von der Opposition protestiert.“ Für Angela Hebeler (Grüne) ist der Preisanstieg nur dann akzeptabel, „wenn er mit einer besseren Qualität des Essens einhergeht“.