25 Kilo Amphetamin und 5000 Ectstasy-Pillen in Düsseldorf entdeckt
Es ist einer der größten Drogenfunde in Düsseldorf — 29-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft.
Düsseldorf. Wenn die Polizei einen Dealer schnappen will, der gewerbsmäßig kiloweise Rauschgift unters Volk bringt, kostet sie das für gewöhnlich Monate aufwendigster Ermittlungen. Doch im aktuellen Fall ging alles ganz schnell: Vom Hinweis eines Zeugen bis zur Verhaftung des Täters dauerte es nur 24 Stunden. Dabei machten die Ermittler einen der größten Drogenfunde überhaupt in Düsseldorf. Wert: mehrere hunderttausend Euro.
Am Sonntag, 30. Juni, spätnachmittags bekam die Polizei einen Hinweis auf ein angebliches Drogenlager in einem Haus an der Elisabethstraße. Beamte nahmen die Lagerbox, die man dort im Erdgeschoss anmieten kann, in Augenschein und bemerkten einen Geruch, den sie gut kannten: nach Amphetamin — als Partydroge unter dem Namen Speed bekannt. „Wir haben dann einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt“, schildert Kriminaloberkommissar Michael Brusdeilins.
Schließlich fanden sie in dem Verschlag neben 550 geschmuggelten Zigarettenpackungen 23,7 Kilo Amphetamin, 3000 Ecstasy-Tabletten und 50 Kilo Koffein. „Das ist ein beliebtes und hochwertiges Streckmittel für Amphetamin“, so Brusdeilins.
Ein Hinweis auf einen Kellerverschlag, in dem der Täter weitere Drogen horten sollte, stellte sich zunächst als falsch heraus. Mit der Beschreibung des Mannes legten sich die Polizisten dann aber auf die Lauer — und am Montagnachmittag, 1. Juli, erschien der 29-jährige Michael H., ging geradewegs in den Keller. Dort erwischten ihn die Ermittler in einem anderen Kellerabteil, dass er offenbar ohne Wissen des Vermieters besetzt hatte, mit einem Löffel in einer Packung Amphetamine.
Weitere 1,7 Kilo Speed, 2000 Pillen und Kartons für 120 Kilo Koffein fanden die Beamten in dem Verschlag noch. „Wir können also davon ausgehen, dass der Handel schon längere Zeit lief“, sagt Brusdeilins. Laut LKA hat der 29-Jährige mit dem Streckmittel bis zu 300 Kilogramm verkaufsfertiges Amphetamin produzieren können.
Michael H. hat wegen ähnlicher Delikte bereits mehrere Haftstrafen abgesessen, ist auf Bewährung auf freiem Fuß. Gemeldet ist er in einer Mietwohnung in Oberkassel, die allerdings ist leer. „Wo er wirklich wohnt, wissen wir nicht“, sagt Brusdeilins. Ohnehin dürfte H. diesmal für weit über fünf Jahre ins Gefängnis geschickt werden.
In seinem Lager stellten die Beamten eine Verkaufs- und Schuldnerliste sicher. Jetzt wollen sie so auch die Kunden von H. ermitteln — vermutlich selbst Dealer, die den Stoff weiterverkauften.