54 Wohnungen sind schon vermietet

Die neuen Mieter der Wogedo ziehen im Januar in die „Ecke“ an der Dreher- und Märkische Straße.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. „Die Ecke“ nennt sich das Neubauviertel an der Ecke zwischen Dreher- und Märkische Straße in Gerresheim. Dort hat die Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost das getan, was sie am liebsten tut: Sie hat den Altbestand an fünf Häusern abgerissen, weil es den Nachkriegsbauten so gut wie an allem mangelt. Am Dienstag lud sie nach zweijähriger Bauzeit in die ersten Musterwohnungen. Sechs Häuser sind entstanden, nicht mehr kleine Hucken für 74 Mieter, sondern etwas größere Einheiten für 54 Familien. Vorstandssprecher Andreas Vondran sprach von einem „zeitgemäßen und zukunftsfähigen Wohnen“. Im Januar 2015 ziehen die Mieter ein.

In Gerresheim wie in Unterrath an der Klinke kam die Wogedo bei den bisherigen Mehrheitsverhältnissen im Rat mit ihrem Konzept gut an. Sie ließ daher die Bagger vorfahren. Nur in der Siedlung Freiheit eckt sie damit an. Davon war am Dienstag jedoch nicht die Rede. Stattdessen herrscht Aufbruchsstimmung. Insgesamt investiert die Wogedo derzeit rund 43 Millionen Euro in über 200 neue Wohnungen in Bilk, Gerresheim und Unterrath. Neben der „Ecke“ gibt es in Gerresheim zwei weitere Neubauprojekte: Das „Tor“ an der Dornaper Straße ist seit Mitte 2012 bewohnt, bei den „Zeilen“ ist der Baustart im Frühjahr 2015 geplant.

Eitel Sonnenschein nun also an der Dreherstraße. In nur sechs Wochen waren alle 54 Wohnungen vermietet, an bestehende und zu einem Drittel an neue Wogedo-Mitglieder. Der Mietpreis liegt bei 9,90 Euro im „preisgedämpften Wohnungsbau“, den das städtische Handlungskonzept „Zukunft Wohnen“ vorsieht. Die Wohnungen sind 51 bis 95 Quadratmeter groß, barrierearm oder barrierefrei und haben zwei bis drei Zimmer.

Um die bestmögliche städtebauliche Lösung für den Standort zu finden, hatte die Wogedo gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt ein kooperatives Gutachterverfahren durchgeführt. Durchgesetzt hat sich der Entwurf des Düsseldorfer Büros HGMB. Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa lobte am Dienstag die praktischen Grundrisse und die Integration der Neubauten in die vorhandene Bebauung des Stadtteils. Noch gleicht der Innenhof einem Ackerfeld. Das ändert sich im Frühjahr. Dann entsteht eine grüne Oase.

Was die Wogedo jedoch verschweigt: Die 20 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen gibt es nicht, die Planung von 2009 erfolgte lange vor dem Handlungskonzept. Diese Niedrigmiete kommt ersten beim Projekt Gräulinger Straße/Bernbuschweg zur Anwendung. Dort sind 80 Wohnungen sowie zwei Demenz-WGs geplant.