80 Millionen für das modernste Krankenhaus Düsseldorfs

Über 2500 Kinder kommen jedes Jahr in Kaiserswerth auf die Welt. Gesundheitsminister war beeindruckt.

Foto: Bettina Engel-Albustin

Düsseldorf. „Man muss attraktiv sein, dann kommen auch die Leute“, fasste Björn Lampe, Leiter der Frauenklinik des Florence-Nightingale-Krankenhauses, sehr treffen zusammen, was in den vergangenen zehn Jahren geleistet worden ist. 80 Millionen Euro hat die Kaiserswerther Diakonie in die Modernisierung des Krankenhauses gesteckt. Gestern konnte sich NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beim Rundgang davon überzeugen, dass dieses Geld sinnvoll eingesetzt wurde. „Damit ist es das modernste Krankenhaus der Stadt“, freute sich Andreas Paul Stieber, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Soziales, der für den hohen Besuch sogar seinen Mallorca-Urlaub unterbrochen hatte.

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Abgeschlossen ist der zweite Bauabschnitt des Großprojektes, der 46 Millionen Euro gekostet hat. Zu dem neuen Funktionstrakt gehören die Chefarztambulanzen, die Eingangshalle mit Bistro und Konferenzraum. Investiert wurde auch in die Bereiche Kinderintensivstation und Geburtshilfe. Die neue Station bietet fast drei mal so viel Platz. Martin Andree Berghäuser, Chefarzt der Kinderklinik: „Wir haben Betten für 30 Früh-. und Neugeborene und versorgen Frühgeborene ab der 30. Schwangerschaftswoche.“

Der Rundgang führte auch in Räume, die den normalen Besuchern sonst verschlossen bleiben. Zum Beispiel in das Reich von Patricia Meckenstock , die als Hebamme in den Kreißsälen das Sagen sagen hat: „Die Stimmung ist sehr wichtig.“ Und Björn Lampe ergänzt: „Hier wird auch viel gelacht. Das muss auch so sein.“ Ein gutes Arbeitsklima sei auch die Voraussetzung, um auch in Zukunft das richtige Personal zu finden.

Eine Frage, mit der Laumann auch in den anderen Bereichen konfrontiert wurde. „Was nützt es, wenn wir die beste Technik und kein Pflegepersonal haben?“, fragte Barbara Schmitt vom Pflegedienst auf der Kinderintensivstation. Die wollte auch das Herz des Ministers berühren und zeigte ihm ganz allein ein 400 Gramm leichtes Frühchen, das in Kaiserswerth behandelt wird.

Die 800 Quadratmeter große Kinderintensivstation ist das Aushängeschild des Florence-Nightingale-Krankenhauses, in dem jedes Jahr mehr als 2500 Kinder zur Welt kommen. Wichtig sei das Wand-an-Wand-Prinzip, das im Notfall Zeit spart. Kreißsaal und die Intensivstation werden nur durch eine Wand getrennt. In maximal 30 Sekunden ist der Notfallarzt vor Ort. Zusätzlich gibt es einen 24-Stunden- Versorgung durch die Klinik für Kinderchirurgie.

Als Schwerpunkt—Krankenhaus für Familien-Medizin kooperiert die Kinderklinik mit den Entbindungsstationen des Marienhospitals in Düsseldorf, dem Evangelischen Krankenhaus in Mettmann und dem St. Anna und dem Bethesda in Duisburg. Insgesamt werden damit bis zu 6000 Geburten jährlich betreut.

Darüber hinaus organisiert das Florence-Nightingale-Krankenhaus zusammen mit der Stadt Düsseldorf rund um die Uhr einen Kindernotfalldienst, der über die Leitstelle der Feuerwehr erreicht werden kann. Wenn bei Einsätzen Kinder verletzt werden, kann der Rettungsdienst immer einen Spezialisten hinzuziehen.

Minister Karl-Josef Laumann war jedenfalls beeindruckt: „Was mir bei dem Rundgang durch das -Krankenhaus besonders gut gefallen hat, sind die kurzen Wege. Diese sorgen für effektivere Patientenversorgung.“