Blaualgen-Alarm Unterbacher See in Düsseldorf: Nordstrand bleibt mindestens bis Freitag geschlossen

Nach dem Blaualgen-Alarm am Unterbacher See müssen die Ergebnisse der Wasserproben abgewartet werden. Am Freitag soll sich entscheiden, ob der Nordstrand wieder freigegeben werden kann.

Foto: Tom Budszus

Düsseldorf. Am Freitag entscheidet sich, ob der Nordstrand am Unterbacher See wieder für die Badegäste freigegeben wird. Der war am vergangenen Sonntag wegen der starken Ausbreitung der Blaualgenart „Cyanobacter“ geschlossen worden. Bei Hautkontakt kann es zu Hautreizungen oder Übelkeit kommen. „Wir haben am Mittwoch wieder Wasserproben entnommen und bekommen am Freitag die Ergebnisse“, sagt Peter von Rappard, Geschäftsführer vom Zweckverband Unterbacher See.

Die vorherrschende Hauptwindrichtung aus Süd-West treibt die Algen vermehrt in das Strandbad Nord, deshalb bleibt das Strandbad Süd weiterhin geöffnet. Allerdings werden auch hier verstärkt Wasserproben entnommen.

Grund für die starke Verbreitung ist die aktuelle Hitzeperiode. Die Entwicklung der Blaualgen hängt von den Nährstoffgehalten im Gewässer, der Lichteinstrahlung und den Wassertemperaturen ab.

„Das ist Wahnsinn, was gerade passiert. So etwas habe ich hier in meiner Laufbahn noch nie erlebt“, sagt von Rappard. Wie sich das finanziell auswirkt, kann der Geschäftsführer noch nicht beziffern. „Wir müssen abwarten. Die meisten Gäste fahren ja rüber an den Südstrand.“ Ansonsten hoffen die Verantwortlichen auf Regen und kühleres Wetter. Das würde die Verbreitung von Blaualgen weitestgehend verhindern.

Auch die Badegäste machen sich zum Teil Sorgen. Allerdings nicht so sehr wegen der Blaualgen. Sie fürchten vor allem, dass sie bald überhaupt nicht mehr im Unterbacher See schwimmen können. „Wir sind öfter hier, weil das Strandbad sehr sauber ist. Und es wäre sehr schade, wenn der Südstrand auch noch schließen würde“, meint Murat Özkaya (45), IT—Manager aus Willich.

Die 74-jährige Rentnerin Christa Brahm aus Düsseldorf erholt sich häufig mit ihrer Enkelin am Südstrand. Sie ist allerdings ziemlich entspannt: „Ich mache mir keine Sorgen, dass der Strand auch noch zumacht. Trotzdem: Wenn man in das Wasser geht, sieht man auch hier die Algen.“

Der Blick von Frank Bauer (49), Leiter vom Nord- und Südstrand, geht jeden Tag zum Himmel: „Ohne Regen sind wir aufgeschmissen und die Lage wird sich dann auch nicht beruhigen. Aber uns bleibt trotzdem nichts anderes übrig als abzuwarten.“

Auch andere städtische Gewässer sind betroffen erklärt Stadtsprecher Manuel Bieker: „Nachdem schon im Sommer 2017 in den Biotopteichen im Südpark beim Haus Deichgraf die typischen Anzeichen von Blaualgen durch bläulich-grünlich-pastellfarbene Griesel an der Wasseroberfläche festgestellt und labortechnisch nachgewiesen wurden, wird das Wasser dort regelmäßig kontrolliert und untersucht.“ Im Juni 2018 wurde nach einer erneuten Wasserprobe im Labor die Bildung der Blaualgengattung „Microcystis“ in der Anfangsphase nachgewiesen. Die typischen Verfärbungen wurden bislang allerdings nicht beobachtet. Die Stadt hat allerdings Schilder im Südpark aufgestellt, dass der Kontakt mit dem Wasser zu vermeiden ist. Das gilt auch für Hunde.

Da die aktuellen Wettervorhersagen keinen nachhaltigen Wetterwechsel mit Niederschlägen und absinkenden Temperaturen erwarten lassen, muss auch in den kommenden Wochen mit einem vermehrten Auftreten der Blaualgen gerechnet werden.