Die Neustarts in den Düsseldorfer Kinos

Dokus und ein neuer Film mit Keanu Reeves sind jetzt in der Landeshauptstadt zu sehen.

Foto: Robb Rosenfeld/Ascot Elite/dpa

<h2>Destination Wedding

Romanze am Katzentisch. Das einzige, was Frank und Lindsay verbindet, ist — nun ja: sie sind etwas schwierig.

Foto: Warner Bros. Pictures/dp

Sie sind sich schon am Flughafen unsympathisch, dann sitzen sie auch noch im Flugzeug nebeneinander und dann müssen sie feststellen, dass sie das gleiche Ziel haben: die Hochzeit von Lindsays ehemaligen Verlobten und Franks entferntem Verwandten.

Platziert am Tisch für Gäste, mit denen niemand etwas anfangen kann, setzen die beiden ihre zynisch-zickige Unterhaltung fort. Wie es die Screwball-Komödie will, kommen sich die beiden in ihrer gegenseitigen Abneigung natürlich näher...

Keanu Reeves und Winona Ryder haben ihre besten Hollywood-Tage schon etwas hinter sich, aber in dieser Misanthropen-Romanze von Victor Levin finden sie zu altem Glanz zurück.

Atelier, täglich 17 und 19 Uhr, jeweils um 21 Uhr im engl. OmU

Nachdem Wim Wenders seinen Ruf als Dokumentarfilmer mit dem PR-Gag „Papst Franziskus“ ramponiert hat, bestätigt er mit seinem neuen Spielfilm seine Schwäche für prätentiöse Liebesschnulzen. Die Komposition aus Ozeanforscherin und Geheimagent, aus Tief(see)sinn und Terror-Thriller, aus Nobel-Lifestyle und Kerker-Elend wirkt so betulich wie unglaubwürdig konstruiert. Und auch die im Off-Ton beschworene Liebe wirkt so erotisch, als säße Papst Franziskus am Bettrand.

Cinema, täglich 16.30, 19 Uhr und 21.30 Uhr (Sonntag 19 Uhr, Montag bis Mittwoch um 21.30 Uhr im engl. OmU)

Recycling-Hölle auf Erden. Agbogbloshi ist ein Bezirk in der ghanaischen Hauptstadt, der mittlerweile traurige Welt-Berühmtheit als Elektroschrott-Deponie erlangt hat. Hier werden Computer vorwiegend aus Europa mit primitivsten Mittel „recycled“. Das heißt, ohne jeden Atemschutz verbrennen die rund 6000 Bewohner (!) der Kippe die Kunststoff-Teile, um die kostbaren Rohstoffe heraus zu schmelzen.

Für viele Menschen sind die verheerenden Umstände zwischen giftigen Rauchwolken die einzige Existenz. Während viele Europäer ihren Elektroschrott sauber entsorgt wähnen, richtet die von mafiösen Strukturen organisierte Low-tech-Entsorgung schlimme Schäden bei Mensch und Umwelt an. Die Doku von Florian Weigensamer zeigt das Leben der Menschen an diesem Ort, den sie selbst Sodom nennen.

Bambi,Premiere mit Regisseur am Donnerstag um 19 Uhr und Freitag bis Mittwoch um 17 Uhr (engl. OmU)

Reise-Dokus wie „Weit“ erfreuen sich im Kino teilweise einer erstaunlichen Popularität. Mit der eigenen Digi-Cam filmte Christian Vogel seinen Selbstfindungs-Trip auf dem Motorrad um die Welt. Das zweistündige Opus erzählt von der Freiheit auf zwei Rädern, die irgendwann auf dem knallharten Boden des Asphalts landet.

Schwer verletzt strandet er nach einem Unfall in Indien, das Motorrad kann nicht repariert werden, die medizinische Versorgung ist schlecht und das Geld geht zu Ende und die Sehnsucht nach der Verlobten ist groß. Solch existenzielle Situationen heben den Globetrotter-Report einerseits von „Geo“-Reportagen ab, zeigen aber eher einen Ego-Trip als eine Weltreise.

Metropol, täglich 19 Uhr