Pässe laufen aus Günstigere Alternativen für Kinderreisepässe wählen
Düsseldorf · Seit 2021 sind Kinderreisepässe nur noch ein Jahr gültig. Die Stadt gibt nun Tipps, eine Familie kritisiert die Terminfindung.
(anbu) Wenn Familien mit ihren Kindern ins Ausland vereisen möchten, brauchen sie auch für diese einen gültigen Ausweis oder Pass. Seit Anfang 2021 wurde die Gültigkeit von Kinderreisepässen auf ein Jahr begrenzt. Mit 8000 Infobriefen hat das Amt für Einwohnerwesen Düsseldorfer Familien darüber informiert, dass sie anstelle eines Kinderreisepasses auch einen regulären Reisepass, der sechs Jahre gültig ist, oder einen Personalausweis beantragen können. Dabei könnten die Familien sogar Kosten sparen, informiert die Stadt in dem Schreiben. Bis Ende 2020 war der Kinderreisepass noch bis zu sechs Jahre oder maximal bis zum zwölften Lebensjahr gültig.
Ein einjähriger Kinderreisepass kostest 13 Euro, für jede Verlängerung müssen Eltern erneut persönlich mit ihrem Kind vorsprechen, es fallen sechs Euro Gebühren an, und ein aktuelles Lichtbild wird benötigt. Ein Personalausweis für Kinder ist sechs Jahre gültig und kann für 22,80 Euro beantragt werden. Ein Reisepass für Kinder kann ebenfalls für sechs Jahre beantragt werden und kostet 37,50 Euro. Eltern könnten sich so auch die Zeit der jährlichen Vorsprache im Bürgerbüro sparen.
Ein Problem sei, dass die jährliche Beantragung für eine erhöhte Terminbelastung in den Bürgerbüros gesorgt habe. „Die jährliche Verlängerung des Kinderreisepasses hat allein in diesem Jahr bisher schon für eine rund 45-prozentige Antragssteigerung gesorgt“, heißt es von der Stadt. In diesem Jahr werden voraussichtlich rund 10 000 zusätzliche Anträge in den Bürgerbüros zu verzeichnen sein.
Doch generell scheint es nicht so leicht zu sein, einen Termin gemeinsam mit Kind in einem der Bürgerbüros zu vereinbaren. Das berichtet eine Familie aus Mörsenbroich. Jedes Jahr vereisen sie mit ihrem Kind und benötigen dafür einen gültigen Reisepass. Seit mehreren Wochen versuche die Mutter, einen Termin mit ihrer Tochter zu vereinbaren. Da sie Schülerin in einer Ganztagsschule ist, sei die Terminfindung in einem Büro in der Nähe generell schwieriger.
Für die Beantragung ist es notwendig, dass das Kind bei dem Termin dabei ist. Allerdings stellt beispielsweise die Schule, die die Tochter besucht, Schüler für solche Termine nicht frei. Außerhalb der Schulzeit sei es bisher nicht möglich gewesen, einen passenden Termin für die Beantragung zu finden, berichtet der Vater. Er befürchtet, dass die Terminnot jetzt noch größer wird, nachdem 8000 Familien diese Information erhalten haben.
Das Amt für Einwohnerwesen empfiehlt im Schreiben an die Eltern, die Herbst- und Wintermonate für die Termine zu nutzen, da dann die Nachfrage in der Regel geringer und die Auswahl dementsprechend größer sei. Auf Anfrage, ob es möglich sei, andere Zeiten für Termine freizuschalten, antwortet ein Sprecher der Stadt, dass an allen Standorten der Bürgerbüros montags, dienstags und donnerstags auch Nachmittagstermine verfügbar sind. Jeden Morgen werden ab 6.30 Uhr Vorabtermine für künftige Tage freigeschaltet und ab 7 Uhr auch Termine für den selben Tag.
Es sei nicht möglich, dass Eltern ohne ihr Kind zu dem Termin kommen. „Sowohl das Pass- als auch das Personalausweisgesetz legen leider fest, dass das Kind bei der Antragstellung anwesend sein muss“, gibt der Sprecher Auskunft. Allerdings sei es ausreichend, dass ein Elternteil dabei ist, wenn eine Einverständniserklärung und ein Identitätsdokument des anderen Elternteils vorgelegt werden können.