Düsseldorf 9500 Besucher kamen zum Wildparkfest

Wildschwein, Waschbär, Hirsch und Co standen vor allem bei den Kleinen hoch im Kurs.

Foto: Melanie Zanin.

Düsseldorf. „Mama, wo ist denn die Katze“, fragt der sechsjährige Sven etwas enttäuscht. Er steht vor dem Raubtiergebäude im Wildpark, wo auch Wildkatze Felicitas und Wildkater Felix wohnen. Aber weder drinnen noch draußen ist etwas von einer Wildkatze zu sehen. Doch halt: Im dichten Eibenhain am Zaun liegt ein braunes Fellbündel mit halbgeschlossenen Augen — und daneben bewegen sich im Dunkeln zwei Ohren.

Der Rummel um sie herum scheint die dämmerungsaktiven Miezen wenig zu stören — sie halten Siesta. Auch von dem Fuchs im Gehege nebenan ist außer einem Stückchen rotem Fell wenig zu sehen — der ruht in seinem Häuschen. Nur die Waschbären, die laut Wildparkleiter Björn Porsche eigentlich Tastbären heißen müssten, weil sie unter Steinen nach Futter suchen, zeigen sich trotz hochsommerlicher Temperaturen halbwegs aktiv.

Auch sonst präsentierte sich das tierische Leben am Sonntag beim neunten Wildparkfest eher von seiner gemächlichen Seite. Das Muffelwild döste weit hinten vor sich hin und das Damwild kam nur angesprungen, wenn man es mit Äpfeln und Möhren lockte. Umso quirliger ging es auf den Rundwegen durch den Park zu. Denn dort hatten Kreisjägerschaft, BUND, Umweltpädagogen und viele andere Informations- und Aktionsstände aufgebaut.

Da konnte man nachfühlen, wie viel Gewicht ein kapitaler Rothirsch auf seinem Kopf herumschleppt, erfuhr etwas über die so genannte Eiruhe, bei der nach der Begattung bei Reh und Marder die Embryo-Entwicklung unterbrochen wird, so dass die Jungen erst ein Jahr später zur Welt kommen, oder bestaunte die namenlosen handzahmen Frettchen. Quasi als Aufforderung, sich genau umzusehen, bekamen die Besucher am Eingang einen Fragebogen in die Hand gedrückt, bei dessen richtigem Ausfüllen viele Preise zu gewinnen waren.

Aber neben der Theorie und der Naturbeobachtung kamen auch Spaß und Spiel nicht zu kurz. Auf der großen Damwildwiese lud eine große Hüpfburg zum Toben ein und man konnte sich bei Alfred Schönfelder beim Formen von Seifenblasen üben — vor allem für die Kleinen ein großer Spaß. Die etwas größeren Kinder lockte dagegen der Stand des Förderkreises Industriepfad, wo sie eigene Lehmziegel formen konnten.

„Das Fest ist einfach wunderbar“, schwärmt Astrid Kludow, nachdem sie sich nach einem intensiven Rundkurs durch den Park wieder an der Waldschule eingefunden hat. Zufriedene Gesichter gab es aber nicht nur bei den Besuchern, sondern ob des großen Ansturms auch bei den Mitarbeitern des Grünamtes. Und Helga Leibauer, die stellvertretenden Vorsitzende des Freundeskreises Wildpark, freute sich über neue Mitglieder.