Achenbach soll knallhart verhandelt haben

Viele Fragen im Prozess um Schadensersatz. Haben die Aldi-Erben am Ende profitiert?

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Vermutlich im Sommer kann Helge Achenbach damit rechnen, dass der Rest seiner Haftstrafe wegen Betruges zur Bewährung ausgesetzt wird. Dann darf der 65-Jährige von zu Hause aus zum Landgericht fahren, denn die Zivilprozesse werden bis dahin wohl nicht beendet sein. Rund 20 Millionen Euro Schadensersatz fordern die Erben von Berthold Albrecht. Zurzeit ermittelt das Landgericht, wie hoch der Schaden tatsächlich ist. Das ist gar nicht so einfach, wie allein das Beispiel Oldtimer deutlich macht.

Als Zeuge geladen war Klaus Peter K., dessen Firma zu den ersten Adressen gehört, wenn es um Oldtimer geht. Der sollte dazu aussagen, ob Helge Achenbach, der 2010 den Kontakt zu Berthold Albrecht vermittelt hatte, illegale Provisionen erhalten hatte — und ob den Aldi-Erben dadurch ein Schaden entstanden ist.

Der Oldtimer-Händler bestritt das energisch. Vielmehr habe Helge Achenbach knallhart für Albrecht verhandelt. Explizit nannte Klaus Peter K. das Beispiel eines Mercedes Benz 380 K Kombinationswagen aus den 30er Jahren. Der sollte ursprünglich 4,5 Millionen Euro kosten. Der Kunstberater habe den legendären Mercedes bis auf 3,5 Millionen heruntergehandelt. Besser kann man sein Geld wohl kaum anlegen. „Inzwischen ist der Wagen rund elf Millionen Euro wert“, erklärte der Zeuge.

Ähnlich wurde auch beim Verkauf von fünf anderen Oldtimern verfahren. In allen Fällen habe Helge Achenbach die Preise gedrückt. Es sei von Anfang an völlig klar gewesen, dass der Kunstberater dafür eine Provision erhalten sollte. Davon habe Berthold Albrecht auch gewusst. Auf die Endpreise habe das aber keinerlei Auswirkungen gehabt. Insgesamt soll Achenbach etwas über 1,6 Millionen Euro erhalten haben. Klaus Peter K. betonte, dass Berthold Albrecht keineswegs der beste Kunde gewesen sei. Er verkaufe regelmäßig auch Fahrzeuge an Königshäuser.

Nicht erschienen war zur Verhandlung ein Experte, der etwas zum Wert der von Achenbach verkauften Kunstwerke sagen sollte.