Comenius-Gymnasium Ärger um rüde „Abi-Scherze“ — wo der Spaß ein Ende hat
Hausmeister des Comenius-Gymnasiums bei Rangelei mit fremden Schülern verletzt. Absagen an mehreren Schulen.
Düsseldorf. Auch in Düsseldorf wurde aus einem „Abi-Scherz“ ein Polizeieinsatz. Der Hausmeister des Comenius-Gymnasiums ertappte nachts fremde Schüler dabei, wie sie auf dem Gelände Sachbeschädigungen begingen. „Es kam zu einem Gerangel. Wie haben danach Anzeigen geschrieben“, erklärte ein Polizeisprecher. Der Hausmeister ging selbst zum Arzt, wo ein angebrochener Daumen diagnostiziert wurde. Der Vorfall hat auch Konsequenzen für andere Gymnasien.
Die Abiturienten des Luisen-Gymnasiums wollten eigentlich, dass es ein ruhiger Abischerz wird. Donnerstagmorgen sagte eine Schülerin der WZ noch, dass es an ihrer Schule richtig gut laufen würde. Es habe bisher nur vereinzelt Gespräche mit dem Schulleiter Wolfgang Mesenholl gegeben, und das nur wegen zu lauter Musik oder geparkter Autos auf dem Schulhof. Auch die Zwischenfälle in der Nacht zu Mittwoch, in der das Gebäude von externen Schülern mit Eiern beworfen, das Schultor aufgebrochen und das Banner geklaut wurde, hätten die die Stimmung nicht getrübt: „Natürlich haben wir uns darüber aufgeregt, aber Herr Mesenholl hat mit uns gesprochen und unser Banner haben wir von der Polizei wiederbekommen. Damit war die Sache für uns erledigt.“
Doch im Laufe des gestrigen Tages kam für die Schüler der „Luise“ doch alles anders als gedacht: „Zehn aus unserer Stufe haben einen Autkorso gemacht und sind zum Cecilien-Gymnasium gefahren. Dort haben sie Stinkbomben abgeworfen“, sagt die Schülerin. „Nun ist unser Abischerz abgesagt.“ Die gesamte Stufe sei nun sauer auf die einzelnen Schüler, die ihnen durch diese Aktion nun einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten.
In derselben Situation war das St.-Ursula-Gymnasium bereits 2013. In dem Jahr wurde der Abischerz vom Schulleiter abgesagt. Daraus haben die diesjährigen Abiturienten gelernt und wollen es nicht noch einmal so weit kommen lassen. Abiturientin Katharina Walther findet, dass die Scherze in der Mottowoche nicht so ausarten sollten. „Wir sind generell eine sehr friedliche Stufe. Deshalb finde ich es umso schlimmer, dass der Ruf der Abiturienten von einzelnen Schülern so in den Dreck gezogen wird“, sagt sie. Das Gebäude des St.-Ursula- Gymnasiums wurde ebenfalls in der Nacht auf Mittwoch mit Eiern und Ketchup beschmiert.
Katharina Walther: „Von dem Gewaltübergriff war unsere Stufe so geschockt, dass wir beim Fahrradkorso auch direkt vom Comenius-Gymnasium wieder gefahren sind, weil sie uns von dem Übergriff erzählt haben und uns baten deshalb wieder zu fahren, da sie jetzt schärfere Sicherheitsmaßnahmen vornehmen.“