Als die Homepage der Stadt das Laufen lernte

1995 ging www.duesseldorf.de ins Netz, die Seite war in der Entwicklung stets vorn dabei.

Düsseldorf. Die Chancen des Internets und speziell des WWW hat die Stadt Düsseldorf vergleichsweise früh erkannt. „Wir waren damals eine der ersten großen Städte, die sich im WWW bewegt haben“, sagt Wolfgang Kamphausen, Leiter der Online-Redaktion beim Amt für Kommunikation.

Bereits 1993 — zwei Jahre nach dem Start des WWW — gab es erste Web-Engagements der Stadt in Kooperation mit der Heine-Uni. Die eigentliche Geburtsstunde von www.duesseldorf.de war im Jahr 1995: „Es hat ganz klein angefangen, wir hatten damals noch sehr geringe Nutzerzahlen“, erinnert sich Kamphausen.

Zwei Mitarbeiter der Stadt arbeiteten an dem Internetauftritt, Kamphausen — Mann der ersten Stunde — vergleicht es mit dem Blattmacher in den Westernfilmen, der die Zeitung schreibt, druckt und austrägt: „Wir mussten die Seiten einzeln programmieren, gestalten und auf die Server transferieren, es gab noch keine Redaktionssysteme.“ Bei den Besuchern der Homepage musste noch Aufklärungsarbeit geleistet werden. So steht 1996 als Hinweis bei den Pressemitteilungen: „Das Presseamt wendet sich mit seinem Angebot besonders an Journalisten und Redaktionen, die Material über die Landeshauptstadt suchen. Natürlich stehen die Seiten aber allen Interessierten offen.“

Rund 20 Unterseiten gab es am Anfang, Fotos und Grafiken waren nur sehr wenige eingebettet, weil das damals technisch noch zu schwierig war — und die Kapazitäten bei der Datenübertragung gering waren. Heute hat die Stadt-Homepage rund 20 000 HTML-Seiten, es gibt eine vierköpfige Online-Redaktion und rund hundert Mitarbeiter innerhalb der Stadtverwaltung, die Informationen auf die Seiten stellen. „Ich habe damals nicht gedacht, dass sich alles so schnell entwickelt, unser gesamtes Kommunikationswesen hat sich verändert“, sagt Kamphausen.

Aber nicht nur die Möglichkeit der Bürger, sich über die Stadt zu informieren, hat sich verändert. War ein Anliegen an die Stadt früher zwangsläufig mit einem Behördengang verbunden, so bietet die Stadt heute eine Vielzahl von Online-Angeboten an, die Zeit sparen helfen. Wahlscheine beantragen, Feinstaubplaketten bestellen, Anmeldung zur Hundesteuer, fast alles ist auf der Stadt-Homepage möglich. „Wir bieten alle Dienstleistungen im Internet an, bei denen der Kunde nicht persönlich zwecks Identifikation vorbeikommen muss“, sagt Kamphausen. Die Seite wird ständig weiterentwickelt: 2010 wurden Social-Media-Elemente integriert, Neuigkeiten über die Stadt gibt es nun auch bei Facebook und Twitter. Wenn OB Elbers heute auf einen Pressetermin geht, sind die Bilder kurz darauf bei Facebook zu sehen.

Immer wieder wurde die Homepage ausgezeichnet, erst im Juni kürte die Beratungsgesellschaft Ernst & Young die städtische Seite als besten Internetauftritt einer deutschen Stadt.