Am Flughafen Düsseldorf drohen wieder lange Schlangen
In drei Wochen beginnen in NRW die Sommerferien. Vor den Sicherheitskontrollen am Flughafen Düsseldorf könnte es dann wieder eng werden. Der Airport hält das Versprechen der Sicherheitsfirma, in diesem Jahr werde es besser laufen, für „leere Ankündigungen“.
Düsseldorf. Der Start in den Sommerurlaub könnte am Flughafen Düsseldorf wieder zur Geduldsprobe werden. Die Bundespolizei ist mit den Vorbereitungen der von ihr mit den Sicherheitskontrollen beauftragten Firma Kötter Aviation Security nicht zufrieden und hat das Unternehmen abgemahnt. Das Management des größten nordrhein-westfälischen Airports sieht seine Befürchtungen bestätigt, es könnten sich chaotische Szenen wie im vergangenen Jahr wiederholen. Im September war es wegen überlanger Wartezeiten sogar zu Handgreiflichkeiten zwischen Passagieren gekommen.
Die von der Bundespolizei ausgesprochene Abmahnung „bestätigt uns in unserer Skepsis, und wir erneuern unsere Forderung, dass die schönste Zeit des Jahres in Düsseldorf nicht von langen Wartezeiten beeinträchtigt werden darf“, sagte ein Flughafensprecher am Freitag. Der Airport erwarte „eine deutliche Verbesserung der Situation an den Luftsicherheitskontrollen“.
Medienberichten zufolge wirft die Bundespolizei Kötter unter anderem mangelnde Personalplanung vor. Die der „Planung zu Grunde liegenden Annahmen erfüllen nicht die vertraglichen Anforderung“, zitiert die „Rheinische Post“ aus dem Schreiben der Bundespolizei. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte die Abmahnung, wollte sich aber nicht zu den Inhalten äußern. Auch die „Bild“-Zeitung hatte über die Abmahnung berichtet.
Der Chef von Kötter-Aviation, Peter Lange, äußerte sich zuversichtlich, Situationen wie im vergangenen Jahr verhindern zu können. „Wir werden das hinbekommen“, sagte er am Freitag. Kötter habe seit dem vergangenen September 142 neue Mitarbeiter für den Flughafen eingestellt. Lange räumte Qualitätsmängel bei den Kontrollen ein. Kötter arbeite aber mit Hochdruck dran, sie nachhaltig abzustellen.
Das Flughafen-Management hat nicht viel Vertrauen in diese Zusagen. Man habe „die vielen leeren Ankündigungen des Dienstleistungsunternehmens in den vergangenen Monaten stets sehr kritisch begleitet“, sagte der Sprecher. Der Airport bereite sich deshalb mit eigenen Maßnahmen auf den Passagieransturm vor. Unter anderem werde es zusätzliche Servicekräfte geben, die den Fluggästen mit Rat und Tat zur Seite stehen sollten.
Der Flughafen Düsseldorf möchte, wie auch andere Airports in Deutschland, die Sicherheitskontrollen in die eigene Hand nehmen. Darüber gebe es seit einem halben Jahr „intensive Gespräche auf allen politischen und behördlichen Ebenen“, sagte der Sprecher.
Im vergangenen Jahr zählte der Düsselorfer Flughafen in den Sommerferien rund 3,9 Millionen Passagiere bei Starts und Landungen.