Appell zur Seenotrettung im Mittelmeer: Oberbürgermeister schreiben Brief an Merkel

Die Oberbürgermeister von Düsseldorf, Köln und Bonn haben sich mit einem Brief an Bundeskanzlerin gewendet: Die Städte wollen weitere Flüchtlinge aufnehmen, die Seenotrettung im Mittelmeer soll wieder aufgenommen werden.

Foto: Düsseldorf Tourismus

Düsseldorf. In einem gemeinsamen Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bieten die Städte Düsseldorf, Köln und Bonn der Bundesregierung an, in Not geratene Flüchtlinge aufzunehmen. Dabei setzen sich die Oberbürgermeisterin und die beiden Oberbürgermeister der Städte auch dafür ein, die Seenotrettung im Mittelmeer aus humanitären Gründen wieder zu ermöglichen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die die Stadt Düsseldorf am Donnerstag veröffentlicht hat.

"Wir wollen ein Signal für Humanität, für das Recht auf Asyl und für die Integration Geflüchteter setzen", so die drei Stadtoberhäupter Henriette Reker (Köln), Thomas Geisel (Düsseldorf) und Ashok Sridharan (Bonn). "Wir stimmen mit Ihnen überein, dass es eine europäische Lösung für die Aufnahme, die Asylverfahren sowie die Integration oder die Rückführung von Geflüchteten geben muss. Bis eine europäische Lösung mit allen Beteiligten vereinbart ist, ist es dringend geboten, die Seenotrettung im Mittelmeer wieder zu ermöglichen und die Aufnahme der geretteten Menschen zu sichern. Unsere Städte können und wollen in Not geratene Flüchtlinge aufnehmen - genauso wie andere Städte und Kommunen in Deutschland es bereits angeboten haben", heißt es in dem Brief an die Kanzlerin weiter.

Damit wollen sich die drei Städte gegen die vermeintlich herrschende Stimmung stellen, dass "Zäune und Mauern statt eines gerechten europäischen Verteilsystems die Not der Geflüchteten lösen können". Laut der Mitteilung erreiche "die menschliche Katastrophe im Mittelmeer neue erschreckende Ausmaße". Mehr als 1400 Menschen seien seitdem nach an den Grenzen der Europäischen Union gestorben. red