Diese Bands spielen beim Festival Lieblingsplatte im Zakk

Das Album ist tot, lang lebe das Album: Das Zakk-Musikfestival „Lieblingsplatte“ wird im Dezember 2018 zum dritten Mal aufgelegt und bringt wichtige Werke deutscher Popgeschichte auf die Bühne.

 Gisbert zu Knyphausen spielt am 13. Dezember im Zakk das selbstbetitelte Album "Gisbert zu Knyphausen".

Gisbert zu Knyphausen spielt am 13. Dezember im Zakk das selbstbetitelte Album "Gisbert zu Knyphausen".

Foto: dpa

Düsseldorf. Lieblingsplatten hat er ganz schön viele. Wenn Miguel Passarge, Künstlerischer Leiter des Zakk, über Musik spricht, dann hat man den Eindruck, man redet mit einer wandelnden Musik-Enzyklopädie. Und wenn jemand etwas vom popmusikalischen Kanon versteht, dann wohl er. 2016 hat er ein ungewöhnliches Festival ins Leben gerufen, das dieses Jahr im Dezember in die dritte Runde geht: „Lieblingsplatte“.

Einen Abend lang spielen Musiker ihren liebsten Longplayer live. Welches Album es wird, das entscheiden allein die Künstler. Auch dieses Mal hat Musikfan Passarge wieder legendäre Bands mit außergewöhnlichen Alben zusammengetrommelt. Und das sind sie:

Male, „Zensur und Zensur“, 8. Dezember, 20.30 Uhr: Sie machten deutschen Punkrock überhaupt erst möglich und bildeten den Grundstein für Bands wie die Toten Hosen und die Fehlfarben. 1976 fand sich die Düsseldorfer Band Male, die ersten Auftritt beim Schulfest des Geschwister-Scholl-Gymnasiums hatte. Eine brennende Deutschlandfahne wird es dieses Mal wohl nicht mehr geben, aber wer weiß?

Kreidler, „Mosaik 2014“, 10. Dezember, 20.30 Uhr: Die Musiker von Kreidler kommen aus dem Umfeld der Kunstakademie und dem legendären Salon des Amateurs. Das Album „Mosaik 2014“ von 2009 beginnt mit Synthie-Melodien à la Kraftwerk und wechselt dann zu Elektro-Beats. Ein Abend mit abstrakten und universell anmutenden Klanglandschaften.

Stereo Total, „Musique Automatique“, 11. Dezember, 20.30 Uhr: Allein der Name der Sängerin ist einfach herrlich. Francoise Cactus ist die Frontfrau von Stereo Total. Und was gibt es Besseres, als eine Französin über „Liebe zu dritt“ singen zu hören oder einen „Kleptomanen“. Catus und Brezel Göring sind das Traumpaar des Berliner Pop-Undergrounds, „Musique Automatique“ von 2001 ihr erfolgreichstes Album.

Die Sterne, „Posen“, 12. Dezember, 20.30 Uhr: Rein in die Cordhose und ran ans Bier. Die Sterne gehören zur musikalischen Bewegung der Hamburger Schule. Wie Tocotronic und Blumfeld geben sie das Lebensgefühl ihrer Zeit in kurzen Texten passend zum Ausdruck. „Ich scheiß auf deutsche Texte“ heißt gleich das erste Lied auf „Posen“. Kann doch nur ein großartiger Abend werden ...

Gisbert zu Knyphausen, „Gisbert zu Knyphausen“, 13. Dezember, 20.30 Uhr: Miguel Passarge beschreibt ihn als eine Mischung aus dem „jungen Reinhard May, der dem frühen Bob Dylan die Hand schüttelt“. Das klingt zunächst komisch, scheint aber ein dickes Kompliment zu sein. Gisbert zu Knyphausen erzählt Geschichten von gebrochenen Herzen, zweifelnden Seelen und Sehnsucht. Für das Festival geht er an den Anfang seiner Laufbahn zurück.

RAG, „Unter Tage“, 15. Dezember, 20.30 Uhr: Hip-Hop darf bei Miguel Passarge nicht fehlen. Deswegen hat er für den letzten Abend die Rapper von RAG (Ruhrpott-AG) eingeladen. Die spielen jedoch keinen Fun Rap und machen nicht einen auf Wu-Tang-Clan, sondern bieten Conscious Rap. Also durchaus politische und sozialkritische Töne. MC Pahel fliegt für das Konzert extra aus den USA ein. Es gibt einige Specials Guests, die aber noch geheim sind. Nach dem Auftritt gibt es die große After-Show-Party.

Tickets für das Festival sind ab sofort erhältlich.