Archiv der rohen Stimmen

Mit antisemitischer Hetze, mit Aufrufen zu Mord und abstrusen Weltverschwörungsfantasien mag sich wohl niemand gern befassen. Unvorstellbar, wie belastend solche Schreiben für die Adressaten sein müssen — gerade in den Fällen, in denen keine strafrechtlichen Folgen zu erwarten sind.

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Wie wütend muss das machen. Es ist gut, dass sich Forscher mit diesen Machwerken befassen.

Eindringlich ihre Warnung: Der Großteil der Hetzbriefe stammt aus der Mitte der Gesellschaft, teils von gebildeten Autoren. Deshalb ist es richtig, diese Schriften zu dokumentieren und auch zur Aufklärung zu nutzen. Es entsteht ein Archiv der rohen Stimmen: Sie sind wenig, sie sind nicht repräsentativ für unsere Kultur, aber sie gehören dazu.