Auf den Spuren bedeutender Frauen in Düsseldorf

Es gibt einen neuen Stadtplan, der an die Wirkungsstätten und Lebensmittelpunkte großer Düsseldorferinnen führt.

Foto: Ingo Lammert/Stadt Düsseldorf

Von Lore Agnes bis Berta Wolters, von der Gerresheimer Äbtissin Regenberga aus dem 9. Jahrhundert bis zur kürzlich verstorbenen Gabriele Henkel: Der Stadtplan „Frauenwege in Düsseldorf — mit historischem Blick“ stellt insgesamt 91 weibliche Persönlichkeiten der Düsseldorfer Stadtgeschichte vor. Der Plan wurde in der Nachfolge der 1991 erschienen Broschüre „Düsseldorfer Frauen auf den Spuren — Wege durch die Geschichte der Stadt“ entwickelt.

„Der Stadtplan, als überparteiliches Gemeinschaftsprojekt, zeigt eindrucksvoll das Wirken von Frauen über die Jahrhunderte in Düsseldorf“ sagt die Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart. Aufgenommen wurden Frauen, nach denen Straßen und Plätze benannt wurden (ausgenommen Heilige und mythologische Gestalten) sowie solche, die sich in besonderem Maße um die Stadt oder das Gemeinwohl verdient gemacht haben bzw. von Düsseldorf ausgehend Berühmtheit erlangten. Lebende Personen wurden dabei nicht berücksichtigt.

Herausgekommen sind zwei Varianten: Eine analoge Ausgabe in Papierform, auf deren Vorderseite der Stadtplan zu finden ist und auf dem zweifarbig (mit Punkten bzw. Quadraten) jene Orte markiert sind, die sich auf ausgewählte „Düsseldorfer Frauen“ beziehen. Auf der Rückseite finden sich kurz und knapp die dazu gehörenden Lebensbeschreibungen der ausgewählten Personen. Eine digitale Variante findet sich in den nächsten Wochen auf der Homepage der Stadt — die Daten werden bis zum Jahresende kontinuierlich online gestellt. Dort kann man dann über die Eingabe des Namens oder durch das Anklicken einer Markierung auf dem Stadtplan ebenfalls die biographischen Hintergründe erfahren. „Mit dem amtlichen Internetstadtplan unter www.duesseldorf.de ist das Thema ‘Frauenwege in Düsseldorf’ bald auch auf dem Smartphone mobil nutzbar und lässt sich dort mit vielen anderen interessanten Themen kombinieren,“ so Dirk Leggen vom Vermessungs-und Katasteramt.

Natürlich wurden Frauen in den Blick genommen, deren Bezug zur Stadt vielen bekannt sein dürfte, etwa Lore Lorentz oder Johanna Ey, Hilla Becher oder eben Gabriele Henkel. Aber wer weiß, was es mit Abigail Steineckin auf sich hat, die im Rahmen der sogenannten Türkenkriege nahe Belgrad von christlichen Soldaten entführt wurde, in Düsseldorf aufwuchs und als Nonne wirkte? Oder was Hildegard Neyses geleistet hat, nach deren Mann ein Platz benannt wurde (aber nicht nach ihr)? Oder welchen Bezug Anna von Jülich-Kleve-Berg, die vierte Frau Heinrichs VIII., zu Düsseldorf hat?

Der Stadtplan ist kostenlos erhältlich in den Tourist-Infos (Immermannstraße 65b und Marktstraße), im Rathaus, in den Stadtbüchereien, im Stadtarchiv, im Gleichstellungsbüro sowie im Vermessungs- und Katasteramt.Red