Talk Auf der Couch mit Fortuna Düsseldorf

Fortunas neue Führung gab am Dienstag bei den Jonges Einblick in die Zukunft des Vereins.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Als sich am Dienstagabend der größte Heimatverein der Stadt, die Düsseldorfer Jonges, im Henkel-Saal versammelte, hatte er prominente Gäste eingeladen. Der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer und Aufsichtsratsvorsitzender Reinhold Ernst von Fortuna Düsseldorf stellten sich den Fragen des Sportressortleiters der Westdeutschen Zeitung, Olaf Kupfer. Dabei gaben sie Einblick in die Veränderungen des vergangenen Jahres, den Stand der Dinge nach der Winterpause und verrieten, wie sie sich die zukünftige Entwicklung des Vereins vorstellen.

Robert Schäfer, der seit März 2016 Vorstandsvorsitzender der Fortuna ist, hat nach seinem Amtsantritt zunächst einige längst fällige Weichen stellen müssen: „Die wichtigste Entscheidung des vergangenes Jahres war der Trainerwechsel. Mit Friedhelm Funkel haben wir den richtigen Mann geholt, um den Verein neu aufzustellen. Dazu zählt auch, dass wir den ehemaligen Co-Trainer Uwe Klein nun als neuen Chef-Scout wieder für die Fortuna gewinnen konnten. Die beiden sind hart arbeitende Profis, mit denen der Betrieb des Vereins läuft.“

Fortuna-Talk bei den Düsseldorfer Jonges
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Mit den zusätzlichen personellen Veränderungen in der Organisation des Vereins will die Fortuna vor allem eine neue, flache Struktur schaffen, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein.

Gegenwärtig sei die Lage des Vereins wesentlich besser, als es die größten Optimisten zu Saisonbeginn erwartet hätten: „Wir sind im letzten Jahr ein gutes Stück vorangekommen, aber natürlich noch lange nicht fertig“, sagte Schäfer. Während der Winterpause habe das Team deshalb seine Hausaufgaben gemacht: Wichtige Abgänge, Zugänge und Vertragsverlängerungen wurden zum Ende der Hinrunde in Angriff genommen und umgesetzt. So wurde auch der Vertrag von Trainer Friedhelm Funkel im November frühzeitig um eine weitere Saison verlängert.

Für Ernst und Schäfer ist die Breite des Kaders wichtig, um zukünftige Abgänge kompensieren zu können. Dabei setzt die sportliche Führung vorrangig auf Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren können und nicht primär die Höhe ihres Gehaltes im Auge haben. Der Verein soll Schritt für Schritt weiterentwickelt werden: „Unser Ziel ist es, eine starke Struktur zu schaffen. Außerdem wollen wir nicht nur im Sport, sondern auch im Marketing richtig aufgestellt sein. Dazu gehört auch, als Verein etwas der besonderen Fortuna-DNA rüberzubringen und mehr Transparenz zu zeigen, auch wenn mal etwas nicht perfekt läuft“, sagt Reinhold Ernst.

Eines der zentralen Merkmale der Fortuna wird Authentizität sein, sagte Schäfer: „Wir wollen, dass sich die Fans wieder mit der Mannschaft und dem Verein identifizieren. Es ist uns wichtig, dass wir kein Kunstprodukt sind, sondern ein Original bleiben.“ Schäfer bekundete, dass Funkel „genau der richtige Trainer für die schwierige Situation war, in der wir uns im Sommer befunden haben“. Er sei fest davon überzeugt, dass er auch für die Zukunft genau der Trainer sei, den die Fortuna braucht. „Er hat Mut und gibt auch jungen Spielern ihre Chance. Dabei berücksichtigt er auch wieder mehr die Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen“, erklärte Schäfer.

Auch bei der Kaderzusammenstellung möchte die Fortuna traditionsbewusst bleiben und sich auf die Treue der Spieler verlassen: „Unsere Säulen sind die Spieler, die die Fortuna geprägt haben und die immer da waren, wenn sie gebraucht wurden. Sie geben das, was sie bei Fortuna gelernt haben, an die Talente weiter und halten das Team zusammen“, sagte Fortunas Vorstandsboss.

Für die nächsten Monate zeigten sich Schäfer und Ernst zuversichtlich. Mit sieben Punkten bis zum Aufstiegsplatz und elf Punkten bis zum Abstiegsplatz ist die Fortuna in einer guten Position für den am Wochenende anstehenden Rückrunden-Start. Auf die Frage, wie lange er der Fortuna in seiner Position als Aufsichtsratsvorsitzender noch erhalten bleiben will, antwortete Reinhold Ernst: „Das Ziel ist die erste Liga, vorher gehe ich hier nicht weg“ und erhielt dafür von den Düsseldorfer Jonges viel Applaus.