Aus für die WestLB lässt die Friedrichstadt zittern

Das Ende der Landesbank im Sommer führt zu Büroleerstand und zum Wegfall von Arbeitsplätzen.

Düsseldorf. Die Tage der WestLB sind gezählt. Die Landesbank wird Ende Juni zerschlagen. Laut Sprecher Armin Kloß sind noch rund 3000 Mitarbeiter an den fünf Standorten in der Herzog-, Elisabeth- und Völklinger Straße beschäftigt. 4000 seien es weltweit.

Doch ab dem Sommer wird das blaue Logo von der Fassade verschwinden und die Bank „völlig anders aussehen“, wie Cornelia Hintz erklärt. Sie sitzt seit 2007 für die Gewerkschaft Verdi im Aufsichtsrat der Bank und hat auch die Tarifvertragsverhandlungen für den Umbau geführt. Ein Ergebnis: „Es wird bis zum 31. Dezember keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“ Danach werde der Personalabbau ein „schleichender Prozess“.

Am Ende dieses Prozesses sollen 1000 Mitarbeiter ab 2016 in einer Servicegesellschaft des Landes als „Bad Bank“ Schrottpapiere abwickeln. Weitere 400 Mitarbeiter aus dem Sparkassengeschäft sollen unter dem Dach der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) eine Heimat finden.

Rechnerisch wäre dies das Aus für 2600 Mitarbeiter, die angeblich über Abfindungen abgebaut werden sollen — betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Wie genau der Jobabbau ab 2013 funktioniert, ist laut Betriebsrat noch völlig unklar. „Das wüssten wir selber gern.“

Brancheninsider berichten, dass die vielfach überdurchschnittlich bezahlten Mitarbeiter bei der Jobsuche sehr flexibel sein müssten — bei den Sparkassen hätten sie nahezu keine Chance, die Banken in der Region hätten nur bedingt Verwendung für sie. Bleiben Finanz- und Controlling-Funktionen in Unternehmen oder der Einsatz in verwandten Branchen wie Versicherungen.

Doch was geschieht in der Friedrichstadt? Wer bleibt vor Ort? Was geschieht mit den Immobilien? „Das ist noch weit hin“, meint Armin Kloß. Verbindliche Aussagen darüber, was mit den aktuellen Standorten passiert, kann er nicht machen. „Hier wird immer noch etwas sein, aber lange nicht mehr in dem heutigen Umfang.“

Der WestLB-Sprecher glaubt, dass die Helaba Interesse an Düsseldorf hat. „Von hier aus könnte hervorragend der Markt in NRW bedient werden.“ Nach WZ-Informationen schaut sich die Helaba auf dem hiesigen Immobilienmarkt um. Das würde gegen den aktuellen Standort sprechen.

Und laut Cornelia Hintz sei nicht ausgeschlossen, dass sich die Servicegesellschaft mit 1000 Mitarbeitern auf der „grünen Wiese“ niederlässt. Aber es gebe auch gute Argumente für den heutigen Standort mit seiner kompletten IT und der intakten Infrastruktur.

Von einer guten Lage und einem Top-Zustand der Häuser spricht auch Marcel Abel vom Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle. „Das sind schon gute Gebäude.“ Die Deckenhöhen und Größen der Büros seien völlig zeitgerecht. Allerdings in der XXL-Version.

„Das ist natürlich ein Maßanzug für jemanden, der sehr groß war.“ Bei einer Vermarktung müssten deshalb die Wünsche kleinerer Interessenten verwirklicht werden. Der Standort sei dann für Hotels, Behörden oder Firmen auf der Suche nach Büroflächen sehr interessant.