Düsseldorf Ausbau des Reisholzer Hafens — Bürger sind gefragt
Mittwochabend können Bürger vor dem Auftakt der Planung zum Ausbau des Reisholzer Hafens Anregungen äußern.
Düsseldorf. Kritische Töne sind vorprogrammiert zum Auftakt des Beteiligungsverfahrens am Mittwoch anlässlich des Bebauungsplanverfahrens, das die Stadt unter die Überschrift gestellt hat: „D.Port/Reisholzer Hafen“. Worum es geht? Um den von den Gegnern seit Jahren heftig kritisierten Ausbau des Reisholzer Hafens.
Es handelt sich um den Auftakt einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung für das geplante Projekt. „Ich bin gespannt, ob wir heute Volkes Meinung hören“, erklärt Andreas Hamm, Assistent der Geschäftsführung der Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH). Mindestens aber rechne man mit dem Erscheinen der Bürgerinitiative „Hafenalarm“ in großer Zahl.
Sie will verhindern, dass in Reisholz ein Containerterminal entsteht, das 2011 erstmals von Industriekreis Düsseldorf, IHK und Stadt im Rahmen des „Masterplans Industrie“ in den Ring geworfen worden war. Zielsetzung: Ein leistungsfähiger Hafenumschlagsplatz — damals noch in einer Größe von 56 Hektar, jetzt in einer von 35 Hektar — können das Rückgrat für die Industrie im Süden werden und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Düsseldorf sichern.
Bislang gibt es aber noch kein Baurecht für den Containerhafen, sondern seit 2012 nur einen Aufstellungsbeschluss. Ein großer Teil der Fläche ist somit weiterhin nur für die Nutzung von Kraftwerken vorgesehen. Entsprechend müsste der aktuelle Flächennutzungsplan geändert werden, auf den jetzt die Verantwortlichen hinarbeiten. Bei der Veranstaltung am Mittwoch handelt sich also erstmal nur um einen 1. Aufruf, deren Anregungen und Fragestellungen in eine Bauleitplanung münden. Eine zweite Beteiligung müsste bei der Aufstellung eines neuen B-Plans erfolgen.
Ziel der NDH ist, den Ausbau in bedarfsgerechten Modulen zu realisieren: vom Minimalausbau für den Umschlag von 160 000 Containern bis zur Maximalkapazität von 320 000 Einheiten. Damit verbunden sind ganz unterschiedliche Verkehrsbelastungen (es geht um 1200 statt 600 Laster pro Tag), einem grundsätzlichen Knackpunkt in der Kritik von „Hafenalarm“. Die vorhandenen Straßen hätten entsprechende Leistungsfähigkeit.
Am Mittwoch sollen laut Planungsamt der Verwaltung insbesondere „Hafenlayout“ mit seinem zweistufigen Ausbaupotenzial sowie die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung zur verkehrlichen Machbarkeit vorgestellt werden.
Bereits zu Wort gemeldet hat sich der DGB: Auch unter Umweltaspekten sei der Ausbau des Hafens wichtig. Die Verlagerung von Containertransporten auf Binnenschiffe trage zur Entlastung von Lärm und Schadstoffemissionen bei. Den Ausbau des Hafens zu einem überregionalen Logistikdrehkreuz lehnt der DGB allerdings ab.