Düsseldorf Hafendirektor Schäfer: „Wir treiben das Projekt in Reisholz voran“

Hafendirektor Rainer Schäfer sieht große Chancen für die Zukunft der Wirtschaft.

Rainer Schäfer und Rainer Pennekamp (v.l.), die Retter des Düsseldorfer Hafens.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Rainer Schäfer hat einen Teil seiner Arbeit abgegeben, er bleibt aber Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen. Wir sprachen ihn vor seinem Abflug in den Urlaub.

Herr Schäfer, ist die Entwicklung des Düsseldorfer Hafens nun abgeschlossen?

Schäfer: Ein Hafen entwickelt sich immer, er ist nie abgeschlossen. Neue Anlagen gehen in Betrieb, neue Kunden lassen sich ansiedeln. Man kann an vielen Stellen des Düsseldorfer Hafens noch optimieren. Nur die Fläche können wir nicht vergrößern. Der Containerhafen hat 130 000 Quadratmeter Fläche.

Wie grenzt sich denn der Düsseldorfer Hafen vom Neusser Hafen ab?

Schäfer: Der Düsseldorfer Hafen ist ein Handelshafen, der Neusser ein Produktionshafen.

Ihre wichtigste Aufgabe liegt nun in der Entwicklung des Reisholzer Hafens. Gab es Ladehemmungen?

Schäfer: Das Gelände gehört verschiedenen Eigentümern. Deshalb dauert es so lange, eine gemeinsame Gesellschaft zu gründen. Die IDR (Tochter der Stadt Düsseldorf) ist mit im Boot. Der Uferbereich und die Hallen der Künstler gehören den Neuss-Düsseldorfer Häfen. Es geht um rund tausend Meter Rheinlänge.

Wer will denn diesen südlichen Hafen?

Schäfer: Die ortsansässige Industrie. Mit 33 Hektar ist diese Immobilie die einzige, weitgehend unbebaute Fläche direkt am Rhein auf deutschem Gebiet. Henkel und BASF (mit der einstigen Henkel-Tochter Cognis), der Kranhersteller Terex und der japanische Maschinenhersteller Komatsu drängen auf eine Revitalisierung. Schon heute ist das Gelände Umschlagplatz von Kohle, Baumaschinen, Seehafen-Kränen und Massengut. Im Chempark neben dem Reisholzer Hafen haben Henkel und BASF ein Flüssigguttanklager.

Und wie ist es mit der Politik?

Schäfer: Mir scheint, der politische Wille ist vorhanden. Wir haben den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sowie die Untere und Obere Landschaftsbehörde mit im Boot.

Was machen Sie mit den rund 30 protestierenden Anliegern?

Schäfer: Die müssen wir mitnehmen in dem Prozess.

Die Verkehrsanbindung, die Zufahrten, die Wendemanöver der Containerschiffe, die Lärmbelästigung durch den Umschlagbetrieb, all diese Fragen beschäftigen die Anlieger. Warum ist das Verkehrsgutachten noch nicht erstellt?

Schäfer: Wir hoffen, dass es bis Jahresende fertig ist. Es hat länger gedauert, weil wir Zusatzfragen hatten, die die Gutachter beantworten mussten.

Wann kommt die Machbarkeitsstudie?

Schäfer: Das Verkehrsgutachten ist Teil davon. Danach kommt die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Abstimmung mit der Stadt. Wir treiben das Projekt jetzt voran.